ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Wassili Semjonowitsch Grossman

Leben und Schicksal (4. Teil)


Vorlage: Leben und Schicksal (Roman, russisch)

Übersetzung: Madeleine von Ballestrem, Arkadi Dorfmann, Elisabeth Markstein, Annelore Nitschke

Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina

Komposition: Hans Schüttler

Redaktion: Henning Rademacher

Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Peter Kretschmann, Angelika Körber, Ole Halver

Regieassistenz: Wolfgang Seesko


Regie: Norbert Schaeffer

Am 19. November beginnt die gewaltige sowjetische Offensive in Stalingrad, die nach nur 100 Stunden mit der Einkesselung der deutschen Truppen endet. Es ist der Triumph Stalins nicht nur über Hitler und die Stalingrader Paulus - Armee. Damit verbunden ist Stalins Gewissheit, dass über einen Sieger und dessen blutige Vergangenheit nun nicht mehr gerichtet wird. Aus vermeintlichen Siegern werden Besiegte, als Verlierer Gezeichnete können sich plötzlich als Gewinner fühlen. Grossman zeigt in seinem Jahrhundert- Epos eindrucksvoll das Wechselspiel der großen Geschichte. Es spiegelt sich in den persönlichen Schicksalen der Hauptfiguren des Romans. Politkommissar Krymow, der 1. Mann von Jewgenia N. Schapikowna, ein überzeugter linientreuer Bolschewist, wird noch in Stalingrad verhaftet und der Spionage, des Landesverrats und des Trotzkismus beschuldigt. In der Lubjanka, dem berüchtigten Moskauer Gefängnis der Geheimpolizei, soll ihm ein Geständnis abgerungen werden. Ein mit der Anerkennung für Strums Forschung verbundener persönlicher Anruf Stalins beendet dagegen jäh die Repressalien, denen sich der jüdische Kernphysiker in seinem Moskauer Institut bisher ausgesetzt sah. Doch auch Strum muss einen hohen Preis für seinen überraschenden Sieg über seine Widersacher zahlen.

Wassili Semionowitsch Grossman, (1905-1964), ist als Sohn einer jüdischen Familie in Berditschew (Ukraine) geboren. Von Beruf Chemiker, wird er ab 1930 Schriftsteller. Seine Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn persönlich traf - seine Mutter wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 mit mehr als 20.000 bis 30.000 Juden in der Ukraine ermordet, bestimmen sein späteres schriftstellerisches Werk. Grossman nimmt als Kriegsreporter für die Armeezeitung "Roter Stern" an der Schlacht um Moskau und Stalingrad, der Rückeroberung Weissrusslands und der Schlacht um Berlin teil. Er wird Zeuge der Befreiung der KZ Majdanek und Treblinka. Sein Artikel "Die Hölle von Treblinka "(1944) wird während der Nürnberger Prozesse als Dokument der Anklage verwendet. Zu Lebzeiten Grossmans werden nur wenige seiner Nachkriegswerke veröffentlicht.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Jürgen HentschErzähler
Andreas GrothgarStrum
Jona MuesSowastjanow
Anne WeberLjudmilla
Effi RabsilberNadja
Gustav Peter WöhlerSokolow
Ulrike GroteJewgenia
Wanja MuesNowikow
Wolf-Dietrich SprengerKrymow
Astrid MeyerfeldtIwanowna
Werner WölbernGetmanow
Alexander GeringasStimme
Alexander GeringasArzt
Oliver WnukUntersuchungsrichter
Andreas PetriHauptmann
Stephan SchadOberstleutnant
Dietmar MuesStalin
Fjodor OlevBelow
Pjotr OlevJeremenkow
Margarita LounisAnna
Uli PleßmannSchischakow
Douglas WelbatTolbuchin
Arash MarandiAdjutant
Christoph ZapatkaDiensthabender
Anton PlevaBadjin
Christoph TomanekKowtschenko
Ole SchloßhauerLenhard
Achim BuchMann am Schalter
Peter KirchbergerMalenkow
Gerhart HinzeHalb
Wolfgang KavenPaulus
Pjotr OlevNachrichten
Anne MollFrau Lubj
Michael von BennigsenWerschkow

Ensemble: Scardanelli Quartett: Vladimir Anochin (Violine), Vladik Otaryan (Violine), Yuri Bondarev (Viola), Alexey Schestiperov (Violoncello)

Musik: Hans Schüttler (Theremin; Klavier), Reinhard Lippert (Viola; Akkordeon)

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 2009

Erstsendung: 21.10.2009 | 20:00 Uhr | 83'03


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2009


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • N. N.: Funk-Korrespondenz. Nr. 41. 09.10.2009. S. 28.
  • N. N.: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 18.
  • Eva-Maria Lenz: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 25f.
  • Jens Bisky: Süddeutsche Zeitung. 19.12.2009. S. 17.
  • Wolfgang Schneider: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 05.12.2009. S. 36.
  • Stefan Fischer: Geist der Zeit. Wassili Grossmans russischer Weltkriegs-Roman als Hörspiel. In: Süddeutsche Zeitung. 01.10.2009, S.17.

Darstellung: