Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Alexander Kluge

Chronik der Gefühle (3. Teil: Basisgeschichten)

Vorlage: Chronik der Gefühle (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Karl Bruckmaier
Komposition: Die Türen
Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Hans Scheck, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb

Regie: Karl Bruckmaier

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Alexander Kluge
    Wolfgang Hinze
    Ilja Richter
    Hanns Zischler
    Johannes Herrschmann
    Helmut Stange
    Christian Friedel
    Hannelore Hoger
    Sandra Müller

"Die Basisgeschichten handeln von Menschen, die nach ihrem Platz in der Welt suchen. Montaigne, Seneca und Heiner Müller vergleichen das Leben mit einer Schiffsreise. Wo sind Strandräuber zu vermuten? Wo gibt es Leuchtfeuer? Eine Errungenschaft der französischen Revolutionsarchitektur war der Entwurf eines Leuchtturms für Wanderer in der Wüste", schreibt Alexander Kluge. Basis der Geschichten sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die sind nicht immer leicht, sondern oft traurig, tragisch oder tödlich. Menschen suchen nach ihrem Platz in der Welt. Wo finden sie Orientierung? Wem können sie vertrauen? Alexander Kluge setzt auf das Verhältnis zwischen Autor und Wirklichkeit: "Bücher, das ist für mich nicht das bedruckte Papier. Sie sind Landkarten menschlicher Erfahrung. Für mich selbst sind Bücher die Verbindung zu Autoren, zu deren Texten ich Vertrauen habe - zu Heiner Müller, Gottfried Benn, Ingeborg Bachmann, zu Proust, Joyce, Robert Musil, zu Kleist, Montaigne bis hin zu Ovid. Das ist wie ein zweites Gemeinwesen. In einer Zeit, in der wir nicht wissen, wie rissfest die Wirklichkeiten sind, sind Netzwerke über 2000 Jahre, wie sie die Bücher darstellen, kein Luxus, kein Freizeitbedarf, sondern notwendiges Überlebensmittel."

Weitere Informationen
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist und Autor. 1962 Mitverfasser des oberhausener Manifests, Mitbegründer des ulmer Instituts für Filmgestaltung, Vertreter des "Neuen Deutschen Films". 1966 Silberner Löwe für "Abschied von Gestern", 1968 Goldener Löwe für "Artisten in der Zirkuskuppel - ratlos". Bis Mitte der 80er Jahre 14 abendfüllende Spielfilme, vier Bände mit Geschichten, philosophisch-soziologische Fortsetzung der Kritischen Theorie mit Oskar Negt. Seit 1988 Etablierung von Kulturfenstern im Privatfernsehen, ca. 1.500 Stunden Sendezeit mit Gesprächen, Musikmagazinen, Bildern ohne Worte in neuen TV-Formaten wie "Facts Z Fakes". Auszeignungne u.a. Bremer Literaturpreis (2001), Büchner Preis (2003) und Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie (2008).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2009
  • Erstsendung: 04.10.2009 | 2 | 15:00 Uhr | 54'10

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Verlag Antje Kunstmann 2009

Auszeichnungen

  • Deutscher Hörbuchpreis 2010 Beste Fiktion
  • hr2-Hörbuchbestenliste Oktober 2009 (1. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. Nr. 50. 11.12.2009. S. 35
  • Stefan Fischer: Das Planetensystem. Die Welt des Alexander Kluge in 14 Hörspiel-Teilen. In: Süddeutsche Zeitung. 18.09.2009. S. 15
  • Tina Klopp: Ein Popstar, der keiner ist. Der BR hat Kluges "Chronik der Gefühle" als Hörspiel inszeniert. In: epd Medien. 30.09.2009. S. 3
  • Herbert Kapfer: "Dass die Wahrnehmung schwindet ist ein Problem". Kapfer und Agathos zu einem epd-Bericht über "Chronik der Gefühle". In: epd Medien. 07.10.2009. S. 20.

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