Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Steffen Irlinger
Retrotopia
Redaktion: Martina Müller-Wallraf
Technische Realisierung: Marian Müller
Regie: Steffen Irlinger
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Günter Lamprecht Tomas Bata Bernhard Schütz Der Pilot Stephanie Stremler Die Fee Johanna Gastdorf Die Parolen
Am 12. Juli 1932 zerschellt der Industrielle Tomas Bata, ein überzeugter Futurist, mit seinem Privatflugzeug am Schornstein seiner eigenen Fabrik. Der Schuhfabrikant hatte von 1900 bis 1932 - inspiriert von den Ideen Le Corbusiers - für seine Arbeiter in Mähren die ideale Industriestadt Zlin errichten lassen. Steffen Irlingers Hörspiel "Retrotopia" spielt in der Jetztzeit. Ein Pilot landet mit seinem Rettungsfallschirm in dichtem Nebel in einer aus der Zeit gefallenen Stadt und wird wie ein Erlöser empfangen. Ein freundlicher Mann führt ihn durch ein labyrinthisches Archiv, während ein mysteriöser Erzähler über die Moderne und die Verantwortung des Unternehmers monologisiert. Schicht für Schicht arbeitet sich der Pilot durch die Sedimente aus urbaner Mythologie, Märchen und Industriegeschichte, um dem Geheimnis der vergessenen Idealstadt und ihres Begründers auf die Spur zu kommen. Das Hörspiel ist Teil des Projektes "radio d-cz". Es fasst fünf international koproduzierte Radiokunst-Beiträge zusammen, die sich mit deutsch-tschechischer Wirklichkeit beschäftigen, und ist ein Element von "Zipp - deutsch-tschechische Kulturprojekte", einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes.
Weitere Informationen
Steffen Irlinger, geboren 1967 in Eberbach, lebt in Köln. Er ist Autor, DJ und Music Supervisor für Film und Hörfunk und Mitglied bei der Avant Pop Formation Donna Regina.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Deutschlandradio / Český Rozhlas 2009
- Erstsendung: 08.06.2009 | WDR 3 | 23:05 Uhr | 53'24
Rezensionen (Auswahl)
- Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. Nr. 25. 19.06.2009. S. 28.
- Rolf Floß: Vergangene Zukunft. Hörspiel. Zwei Kapitalisten stranden auf sehr unterscheidliche Weise in Zeiten der Krise. In: Sächsische Zeitung. 30.09.2009. S.12.