ARD-Hörspieldatenbank
Kurzhörspiel
Schneeparadies
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann, Gisela Jahr
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Werner Klippert
Nach Jahren des Zusammenlebens erkennen die Partner einer Ehe, daß sie nicht füreinander bestimmt sind. Sie trennen sich, leben eine Zeitlang getrennt. Die dadurch erhofften Veränderungen treten nicht ein, das Leben wird nicht besser. Die Frage nach dem Sinn der Trennung bleibt unbeantwortet. Resigniert und überzeugt, daß sich am Leben nichts ändern läßt, tut man sich wieder zusammen und fährt in alter Weise fort zu leben. Dieser Prozeß wird umrahmt von gutmeinenden, aber völlig unbrauchbaren Ratschlägen aus einer Welt, die genau diese Resignation des Ehepaares zumindest mitverursacht hat. In "Schneeparadies" geht es weniger um Resignation, sondern um die Erkenntnis, daß das Paradiesische, die unberührte Natur - das befreite Aufatmen angesichts der Schneelandschaft etwa - nichts als ein schöner Wunsch ist. Ein Ehepaar entdeckt auf dem Spaziergang im Schnee den zerfetzten Kadaver eines Hasen. Beide sind aufs äußerste betroffen. Aber jeder behält die Betroffenheit für sich, um zumindest für eine Weile den Schein der schönen Harmonie zu wahren. Erst zu Hause, ind er Gesprächssituation dieses Hörspiels, gesteht man sich, was man verschwiegen hat.