ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Eine leidenschaftliche Verwechslung
Komposition: Siegfried Franz
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Erich Matthias, Susanne Ziege, Anne Domernicht
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Die schüchterne kleine Lehrerin Aline Immergrün, von den Mitmenschen verspottet, von den Schülern maltraitiert, liebt einseitig und hoffnungslos den großen, dicken, schnauzbärtigen Schuldirektor Amadeus Schabe. Er aber straft sie mit grausamer Indifferenz. Eines Tages entdeckt sie zu ihrer Überraschung, daß sie eine Hexe ist und die Gabe hat, zu verwünschen: als sie gerade traurig zum Stadtflüßchen geht, um sich zu ertränken, wird sie beinehe von einem Auto überfahren. "Die Reifen sollen dir platzen!" schimpft sie, "du Esel!" Sogleich platzen alle vier Reifen, und hinter dem Lenkrad schreit ein Esel sein "Iah". Statt zu sterben, verhext Aline nun den bösen Schuldirektor in einen schmachtenden Troubadour, der um ihre Hand fleht. Sie heiraten. Aline ahnt nicht, daß Amadeus Schabe seinerseits ein Zauberer ist. Es wird eine Strindberg-Ehe, da kein Zauber ewig währt. Die wechselseitige Hexerei wird immer gehässiger. Auch komischer natürlich, denn keiner kennt das Geheimnis des anderen. Einmal, auf dem Höhepunkt eines furchtbaren Streits, verzaubern sich beide im gleichen Moment. Aber in was? Sie haben es in der Aufregung der eigenen Verwandlung vergessen. In einem Zirkus treffen sie sich wieder. Sie ist eine Löwin geworden, er ein Affe. Aline glaubt, ihn in dem Löwenbändiger wiederzufinden, dessen Partnerin sie wird, und er sieht sie in einer Seiltänzerin, mit der er nun allabendlich auftritt. In einem scheinbaren Miteinander, beruhend auf Täuschung, finden sie ihr Glück. In ihrer wahren Gestalt aber erkennen sich Amadeus und Aline, obwohl sie Käfig an Käfig miteinander leben, nie mehr wieder; ihre Liebesgeschichte ist die Geschichte einer leidenschaftlichen Verwechslung.