ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das dunkle Zimmer
Regie: Hans Rosenhauer
Ein Mordprozeß. Das Licht strömt durch die hohen Fenster des Saales. Der Angeklagte, der Staatsanwalt und die Zeugen sprechen. Sie alle unterstreichen ihre Aussagen mit Gebärden und Gesten. Plötzlich ereignet sich eine Naturkatastrophe. Die Richter, Zeugen, Anwälte und der Angeklagte werden verschüttet. Niemand weiß, wann sie wieder befreit werden. Mit seltsamer Heftigkeit besteht der Staatsanwalt darauf, die oben im Saal begonnene Verhandlung zu Ende zu führen. Nun aber ist es dunkel; keiner kann den anderen mehr sehen, und die innere Schwingung der gesprochenen Worte wird durch keinerlei Äußerlichkeiten mehr abgelenkt. Hier erhebt nun der blinde Schriftsteller Callao seine Stimme und bezichtigt sich selbst der Tat, deren Motiv Eifersucht gewesen sei. Derjenige aber, der dem Opfer die tödlichen Stiche beibrachte, ist auch im Raum. Es ist der Staatsanwalt selber. Während die Retter sich langsam ihren Weg bahnen, um die Eingeschlossenen zu befreien, hat sich der wahre Täter im dunklen Zimmer selbst entlarvt.