Hörspielbearbeitung, Hörbild

Autor/Autorin: Kurt Schwitters

Ich pfeife auf die Ideale – Ich fraß den Apfel mit der Schale - Kurt Schwitters – ein bürgerlicher Bürgerschreck

Ein Spiel um Buchstaben, Silben, Wörter in mehreren Sätzen

Vorlage: Texte
Bearbeitung (Wort): Jürgen Liebing

Regie: Jörg Jannings

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Stefan WiggerKurt Schwitters
    Friedrich W. BauschulteKurt Schwitters
    Hermann EbelingKurt Schwitters
    Andreas MannkopffKurt Schwitters
    Otto Sander
    Ulrich Wildgruber
    Sigrid Lagemann
    Evamaria Miner
    Lilli Schoenborn
    Michaela Pfeiffer
    Rolf Schult
    Klaus Miedel
    Raoul Wolfgang Schnell
    Hans Schwarz
    Oliver Rohrbeck
    Jürgen Liebing
    Hedwig Rhode
    Friedrich Luft
    Rainer Hoeynck
    Hans Rosenthal

"Ich weiß, daß ich als Faktor in der Kunstentwicklung wichtig bleiben werde." Die gestalterische und literarische Vielfalt von Schwitters kann man in den Museen der ganzen Welt entdecken. "Kuwitter", wie er sich selbst nannte, träumte vom Gesamtkunstwerk und fügte die neuen Stilarten und -richtungen seiner Zeit zur Merz-Kunst: "Ich bin Merz". Jürgen Liebing stellt den genialischen Künstler in Texten, Spielszenen und historischen Aufnahmen vor - z.B. mit dem berühmten Buchstabengedicht "Sonate in Urlauten" (1926).

Akademische Tötungsversuche, philologische Haarspaltereien, verstümmelnde Ein- und Zuordnungen vermeidend, will der Autor versuchen, das dichterische Werk von Kurt Schwitters vor dem Klassiker-Tod zu bewahren. Schwitters eigene Theorie vom künstlerischen Material aufgreifend, soll in Form einer sowohl synthetischen als auch analytischen Montage durch Konfrontation Schwitter'scher Zitate mit sich selbst und mit denen anderer gleichsam spielerisch ein Bild gezeichnet werden, das dem Hörer die Möglichkeit zum Mit- und weiterspielen gibt. Der Autor schreibt dazu:

"An Schwitters hat mich schon immer seine genialische Mittelmäßigkeit fasziniert, seine scheinbare Naivität und kindliche Schaffensfreude, sein melancholisches Lachen. Meine Stellung zu ihm ist durchaus 'ambivalent', so ist auch dieses Hörbild zu verstehen. Es versteht sich als Anregung zur weiteren Beschäftigung mit dem literarischen Werk von Kurt Schwitters – aber auch als ein Beitrag zur Diskussion um die Rolle des Künstlers in der bürgerlichen Gesellschaft – und nicht zuletzt will es unterhalten und Spaß machen."

Weitere Informationen
Kurt Schwitters, geboren am 20. Juni 1887 in Hannover, gestorben am 8. Januar 1948 in Kendal, USA, gilt als einer der wichtigsten deutschen Vertreter des Dadaismus. "Franz Müllers Drahtfrühling" erschien 1921 als Prosatext in den Zeitschriften "Der Sturm" und "Der Ararat".

Jürgen Liebing, geboren 1949, studierte Germanistik, Pädagogik, Philosophie und Soziologie; er ist Autor zahlreicher Hörspiele vornehmlich für RIAS Berlin.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • RIAS Berlin 1974
  • Erstsendung: 04.01.1975 | RIAS 2 | 64'43

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