Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Fritz Heidegger

Zwanzig Millionen Dollar - in bar - verstoscht!

Hörspiel nach einem Erbschaftsdrama in einem Akt von Fritz Heidegger

Vorlage: Zwanzig Millionen Dollar - in bar - verstoscht! (Fastnachtsstück)
Übersetzung: Sabine Schaberth
Bearbeitung (Wort): Ulrich Lampen
Komposition: Peter Kaizar
Dramaturgie: Mark Ginzler
Technische Realisierung: Johannes Grosch, Angelika Heubach
Regieassistenz: Kristina Huch

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinz MeierFritz Heidegger
    Bernd GnannKläger 1-7
    Klaus SpürkelDeutsche in New York
    Oscar PearsonAmerikanisches Englisch
    Walter RenneisenKuckucksheim/Voice Over/St. Nordd. Loyd/Geschwister Hofmann (Chor der Prozessjungfern)

Warum erbt man? Weil wir den siechen Alten aufopferungsvoll gepflegt und ihn in seinen letzten Lebensjahren begleitet und betreut haben, weil wir schon immer der Lieblingsneffe des reichen Onkels waren, weil einfach kein anderer Verwandter übrig geblieben ist ... Egal, seien wir ehrlich, Hauptsache wir erben, und zwar schnell und zwar viel, denn - und das war schon immer so - die ersten neuen Anschaffungen werden meist schon in der Todesstunde getätigt. Und wenn es klemmt, wenn der Rubel der Erbschaft nicht rollt, dann setzt das Drama ein, das Erbschaftsdrama. Dann muss prozessiert werden, dann muss die Gegenseite eben juristisch gezwungen werden, das Erbe rauszurücken.

Weitere Informationen
Hier beginnt das Fastnachtsstück im Kostüm eines Erbschaftsdramas von Fritz Heidegger, das sich völlig zurecht einen Feuchten darum schert, warum wer wieso erbt. Es geht immerhin um "Zwanzig Millionen Dollar - verstoscht - in bar". Und also machen sich die sieben Kläger aus dem oberschwäbischen Geniewinkel Meßkirch mit dem Luftschiff auf nach Amerika, um für ihren Reichtum und ihr Recht rechtschaffen zu streiten. Dabei vergessen sie leider die noch ältere Weisheit: 'Reichtum ist wie Stallmist, er nützt nur, wenn man ihn ausstreut. Enne, denne do! Vabe, nalle, no! Ise, dalle, fumbe, nalle! Enne, denne, do!' Oh du lieber Augustin, alles ist hin.

Fritz Heidegger, der große kleine Bruder des Philosophen, schrieb dieses Erbschaftsdram zur - bisher einzigen - Aufführung an der Meßkirchner Fastnacht 1936. Über seinen im Heimatort viel weniger bekannten Bruder schrieb er: "Dem Martin hot me für nix Gescheits brauche kenne, no isch er halt Philosoph worre."

Den Originaltext des Fastnachtsstücks aus dem Nachlass von Fritz Heidegger haben uns freundlicherweise seine Söhne Heinrich und Thomas zur Verfügung gestellt. Die Idee und Umsetzung der szenischen Einrichtung zusammen mit anderen Texten stammt von Ulrich Lampen.

Fritz Heidegger. Geboren am Fastnachtsdienstag 1894 in Meßkirch, lebte die meiste Zeit seines Lebens in seinem Heimatstädtchen. Als Bankkaufmann arbeitete er bis zu seiner Pensionierung 1959 bei der örtlichen Bankfiliale. Berühmt und gefürchtet war er für seine Stammtisch- und Fastnachtsreden. Mit ihnen bewies er ein ums andere Mal, dass er an Esprit, Sprachfertigkeit und vor allem an Witz seinem großen Bruder, dessen philosophische Schriften er lange Zeit als Erstleser und -lektor transkribierte und kommentierte, mindestens ebenbürtig war.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2010
  • Erstsendung: 11.12.2010 | SWR4 Baden-Württemberg | 21:05 Uhr | 54'28

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Zwei Ehrenbürgerinnen retten ein Hörspiel. In: Funk-Korrespondenz, 17.12.2010, S.27

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