Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Dimitri Frenkel Frank
Spiegel
übersetzt aus dem Niederländischen
Redaktion: Heinz Hostnig
Technische Realisierung: Erich Matthias, Brigitta Eggert
Regieassistenz: Sigrid Jobke
Regie: Hans Rosenhauer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Helga Anders Sie Klaus Schwarzkopf Er
Das zweiteilige Stück des niederländischen Autors Dimitri Frenkel Frank "spiegelt" in zwei Interviewsituationen das auf dem Wege der Frauenemanzipation veränderte Geschlechterverhältnis. Trifft im ersten Interview eine noch relativ unemanzipierte Journalistin in dem als schwierig geltenden Literaten auf einen ungebrochen sexistischen Tyrannen, kehrt das "männliche" Prinzip im zweiten Interview in Gestalt einer vollemanzipierten Journalistin wieder, die mit einem nach Italien emigrierten deutschen homosexuellen Bestsellerautor konfrontiert ist und den alternden Schwächling ohne Mitleid fertig macht. "Spiegel" ist jedoch auch eine Auseinandersetzung des Autors mit sich selbst: "Die zwei Möglichkeiten eines Schriftstellers, die hier gezeigt werden, ... das ist eine Problematik, mit der sich jeder Schriftsteller von heute auseinanderzusetzen hat. Wie soll er schreiben, um in der Gesellschaft etwas zu bewirken, oder ist das eigentlich Unsinn? Ich habe beide Seiten in mir, die Luxusseite und die engagierte Seite. In diesem Punkt bin ich schizophren, es ist eine Schizophrenie, wie sie viele Menschen in sich tragen. Zum Beispiel die Menschen, die mit gefurchter Stirn die Zeitung lesen, sie dann weglegen und Champagner trinken. Diese zwei Seiten spiegeln sich auf die mannigfaltigste Weise in diesen beiden Stücken, doch geschieht es nie auf eine simplifizierende Art." (Aus einem Interview mit Dimitri Frenkel Frank)
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1979
- Erstsendung: 03.10.1979 | 68'17