ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Originaltonhörspiel


Aus der Hörspielwerkstatt


Uwe Friesel

Stadtflucht oder Existenzangst

Ein pastoraler Original-Ton-Report


Komposition: Jens-Peter Ostendorf

Redaktion: Heinz Hostnig


Regie: Uwe Friesel

Vor drei Jahren verließ der Maler und Graphiker H. D., obwohl mit potenten industriellen Auftraggebern im Geschäft, seine schön geschnittene Stadtwohnung in Hamburg-Uhlenhorst und kaufte sich im Land Kehdingen an der Niederelbe zwischen Obstplantagen, Weiden und Deichen ein baufälliges Haus, um es in eigener Arbeit Raum für Raum zu renovieren und fortan dort zu leben. "Für immer", wie er sagt. Wie fühlt sich der Städter H. D. zwischen den Einzelgehöften der Elbbauern, zwischen Kühen und Schafen? Was trieb ihn aufs Land? Wovon und wie existiert der Maler H. D.? Hat seine Frau ihn angestiftet, hat sie notgedrungen mitgemacht? Hat sich D's Denk- und Malweise verändert seither? Was sagen die beiden erwachsenen Töchter zur Stadtflucht ihrer Eltern? Wie wird sie vom erfolgreichen Maler-Kollegen N. beurteilt (der auch dort draußen ein Haus hat - allerdings ein Wochenendhaus, nicht eins "für immer")? Ist der Maler H. D. ein Einzelfall, oder ist seine Geschichte symptomatisch für jene "Tendenzwende", die auch den resignativen Rückzug von Künstlern ins ungestört Private meint? Stadtflucht: akustische Erforschung eines Neubeginns in der Lebensmitte, einer Existenz auf dem "platten Land" mit Treibjagd und Hauserkundung, Rückblick und Perspektive.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1977

Erstsendung: 21.05.1977 | 57'54

Aufnahmeverfahren: Stereo-Kunstkopf
Darstellung: