ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Galileo Galilei
Vorlage: Leben des Galilei (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Ernst Schnabel
Komposition: Franz Josef Breuer
Technische Realisierung: Peter Gawehn
Regie: Ludwig Cremer
Galilei, der Verkünder eines "neuen wissenschaftlichen Zeitalters", erbringt mit einem Fernrohr den unwiderlegbaren Beweis, dass die Erde nicht mehr Mittelpunkt unserer Welt ist. Eine erschütternde Erkenntnis – die die Herrschaftsansprüche der Kirche und der Mächtigen in Gefahr bringt – und damit auch Galilei selbst. Unter dem Druck der Inquisition widerruft der große italienische Astronom und Physiker 1633 schließlich öffentlich seine Lehren. Erst zum Ende seines Lebens gelingt es dem erblindeten Gelehrten, die in seinen "Discorsi" weiterentwickelten Lehren nach Holland zu schmuggeln. 1938/39 in der dänischen Emigration verfasst, wurde das Bühnenstück 1945 nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima von Bertolt Brecht überarbeitet. Galileis Verbrechen, die moralische Schwäche des Wissenschaftlers, bezeichnete Brecht damals als "die Erbsünde der modernen Naturwissenschaften" – die Atombombe als "das klassische Endprodukt seiner wissenschaftlichen Leistung und seines sozialen Versagens."
Nur wenige Monate nach der Aufführung des Schauspiels in Amerika 1947 wurde das Hörspiel "Galileo Galilei" beim NWDR-Hamburg, noch vor der Erstaufführung auf deutschen Bühnen, urgesendet. (Pressetexte des Westdeutschen Rundfunks anlässlich der Wiederholungsausstrahlung 2016)