ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Zum goldenen Anker
Vorlage: Marius - Fanny - César (Schauspieltrilogie, französisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Gisa von Gleis
Technische Realisierung: Günther Mertsch, Korte
Regie: Hanns Korngiebel
Warum mag Marcel Pagnol den "Goldenen Anker" trotz seines wehmütigen Endes eine Komödie genannt haben? Vielleicht in Einsicht dessen, daß das Ganze nichts als eine Arabeske ist, eine rührende Melodie? Und doch ist das Spiel nicht so ungewichtig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Gewiß, es ist weder Drama noch Komödie, noch überhaupt Dichtung im strengen Sinne. Aber der Wert dieses vielgespielten, unterhaltsamen Stücks liegt darin, daß etwas von wahrhaftigem Menschentum zum Vorschein kommt, ohne Überzuckerung oder Verlogenheit, dazu sympathische und echte, ja adelige Regungen, Güte und Selbstüberwindung, und zwar in einer Hafenkneipe, unter braven, bescheidenen Menschen. Ein Mädchen opfert seine Liebe, um dem Geliebten die Sehnsucht, zur See zu gehen, erfüllen zu können. Das ist im Grunde alles, aber es ist nicht wenig in einer Zeit, da man unter Liebe nur das eigene Glück versteht.