ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Georges Perec

Konzertstück


Komposition: Philippe Drogoz

Künstlerische Aufnahmeleitung: Günter Braun

Technische Realisierung: Yves Rudelles, Ernst Becker, Erich Heigold, Rosel Wack

Regieassistenz: Gerd Arend, Wolf Quiel

Verteilt auf 17 autonome Stationen erfährt einer, der sich aufmacht, die Musik im Alltag zu erforschen, dass seine klassisch-erhabenen Vorstellungen von Musik, von Brahms, Weber, Bach, nicht in Einklang zu bringen sind mit der weniger erhabenen Wirklichkeit, mit Taxis, Zirkus, Kino, Musikbox. Aber diese Stationen bzw. Episoden, die auf Grund des Missverhältnisses von schöner Illusion und Wirklichkeit immer komisch-katastrophal enden, bestimmen nicht allein und nicht einmal entscheidend die Wirksamkeit des Stückes. Entscheidend ist das formale Verhältnis von Sprache und Musik, das streng nach musikalischen Gesetzmäßigkeiten strukturiert ist. Wenn unter der Spezies "Form der Musik" Titel erscheinen wie "Echoquartett", "Kanon für Maultrommeln", "Sonate für Schreibmaschine" usw., so finden diese Strukturen 'Kanon', 'Sonate' ihre exakte sprachliche Entsprechung an anderer Stelle des Stückes. Es handelt sich also um eine Art versetztes Spiegelbild von Sprache und Musik und umgekehrt. Dieses Versetzen, die Widerspiegelung, die Tatsache, daß die der musikalischen angeglichene sprachliche Struktur an anderer Stelle - eine andere Episode - einen neuen Inhalt vermittelt, daß außerdem vom Komponisten Philippe Drogoz ausschließlich die Sonaten und Partiten für Violine von J. S. Bach (BBV 1001-1007) als variierende Grundmuster benutzt wurden, schafft ein Spannungsverhältnis von Musik, Sprache, akustischer Aktion und Clownerie. Insofern ist das Hörspiel "Konzertstück" in allererster Linie als Unterhaltungshörspiel zu verstehen, das spielerisch und parodistisch mit längst Bekanntem umgeht.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Peer SchmidtRichard (?)
Peter SchmitzConferencier
Robert SeibertFreund
Ernst AlischWirt
Erich HerrTaxifahrer
Heinz MenzelLogenschließer
Rolf ArndtEin-Mann-Orchester
Lothar RollauerJohann
Marianne LochertSeine Frau
Götz RoggeBeider Sohn
Charles WirthsLudwig
Renate BöhnischBrunhilde
Alice HoffmannMädchen
Martha NicodemusMädchen
Hannelore SchönfeldMädchen
Annegreth RonaldMädchen
Gerlinde Liptow-DillgeMädchen
Ingrid BraunMädchen
Agnes HofmüllerMädchen
Monika ReimMädchen
Carla BestFreundin Richards
Brigitte DryanderFreundin Richards
Antje RooschFreundin Richards
Yvonne KraussFreundin Richards
Otto-Karl MüllerFreund Richards
Engelbert von NordhausenFreund Richards
Karin SchröderFilmdiva
Dieter EpplerFilmheld
Arnold RichterÜbersetzer
Friedrich Otto ScholzStimme aus dem Salzburger Bahnhofslautsprecher
Günter Stutz
Wolfgang Schenck
Willkit GreuèlOberkellner
Imre MolnarKapellmeister
KneschProfessor

Sonstige MitwirkendeFunktion
N. N.Studenten der Universität des Saarlandes und der Schauspielschule
Philippe DrogozSchreibmaschine

Orchester: Rundfunksinfonieorchester Saarbrücken, Rundfunk-Kammerorchester Saarbrücken, Tanzorchester des Saarländischen Rundfunks

Musikalische Leitung: Horst Henke

Musik: Gesine Ehrbrecht (Violine)

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1974

Erstsendung: 18.07.1974 | 65'04

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