Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
William Shakespeare
Macbeth
Vorlage: Macbeth (Schauspiel, englisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Hans Kettler
Komposition: Kurt Stiebitz
Regie: Hans Kettler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Otto Rouvel Duncan, König von Schottland Erik Schumann Malcolm, Duncans Sohn Danielo Devaux Donlabin, Duncans Sohn Alexander Golling Macbeth, Heerführer Wilhelm Kürten Banquo, Heerführer Fritz Schröder-Jahn Macduff, schottischer Edelmann Kurt Glass Lenox und Angus, schottische Edelmänner Friedrich Schönfelder Rosse, schottischer Edelmann Jakob Tiedtke Ein Pförtner Elisabeth Flickenschildt Lady Macbeth
In dichter Szenenreihung wird Macbeths Weg vom loyalen, tapferen Feldherrn zum Königsmörder, zum Ver brechen auf Verbrechen häufenden Regenten und schließlich zum Gerichteten dargestellt. Die doppeldeutigen Prophezeiungen dreier Hexen erscheinen dabei ebenso wie die Einflüsterungen der ehrgeizigen Lady Macbeth als motivierende Faktoren, die zwar nicht Macbeths Schuld, wohl aber das Ausmaß seines persönlichen Verschuldens in ein ungewisses Licht rücken. Im Gegensatz zu seiner Gattin mit starker Phantasie begabt und unfähig, sein Gewissen auszuschalten, ist ihm das Widernatürliche seiner Pläne und Taten schmerzhaft bewußt. Vor allem in seinen Selbstgesprächen drückt sich dieser Konflikt zwischen Denken und Handeln aus, schwankt Macbeth zwischen moralischen Skrupeln und der Faszination des Bösen, hinter dem er die Vision einer glücklicheren Zukunft zu erkennen glaubt. Doch diese Vision erweist sich stets von neuem als trügerisch. Nach der heimtückischen Ermordung Duncans sieht Macbeth den usurpierten Thron durch die beiden Königssöhne und vor allem durch den Mitwisser Banquo gefährdet. Aber auch dessen Er mordung bringt ihm nicht die ersehnte Ruhe: Banquos Sohn Fleance kann den gedungenen Mördern entkommen, und Banquos Geist sucht Macbeth während eines Banketts heim. Als trügerisch erweist sich dann auch die letzte Prophezeiung der Hexen. Das vermeintlich Unmögliche geschieht: Der Wald von Birnam rückt gegen Macbeth vor, der sich im Schloß Dunsinan vor der anrückenden Armee Malcolms, des rechtmäßigen Thronfolgers, verschanzt hat, und "der von keinem Weib geborene" Rächer erscheint in Gestalt Macduffs, der einst "Aus dem Mutterleib geschnitten" wurde. Macbeth, seiner Umwelt und schließlich auch seiner Gattin entfremdet, erkennt in dieser letzten Phase, daß auch seine Zukunftshoffnung nichts als leerer Wahn war. (Nach Kindlers Neuem Literaturlexikon)
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk
- Erstsendung: 08.04.1953 | hr1 | 75'00
In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar