Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Hans Bräunlich
Wespen im Schnee
Gisela Elsner und Klaus Roehler - Eine Hörspielcollage
Technische Realisierung: Dietmar Hagen, Christian Grund
Regieassistenz: Corinna Waldbauer
Regie: Götz Fritsch
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Sophie Rois Sie Kai Scheve Er Gudrun Ritter Ihre Mutter Hermann Treusch Der Verleger Detlef Jacobsen Der Lektor Gert Gütschow Der Arzt Lars Rudolph Der Sohn Günter Schoßböck Der Kollege Frank Arnold Der Liebhaber Siegfried Voß Der Richter Elke Domhardt Die Anwältin
Am 27. November 1954 lernt der vierundzwanzigjährige Poet Klaus-Dieter Roehler auf einem Erlanger Studentenball die siebzehnjährige Schülerin Gisela Elsner aus Nürnberg kennen. Am Tag darauf schreibt er ihr zum ersten Mal und bittet um ein Treffen. Am 2. Dezember antwortet sie ihm. Eine Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang, die den Flüchtlingssohn und die Siemens-Direktorentocher ein paar Jahre später zum "Traumpaar der Gruppe 47" werden lässt. Zwei, die sich gefunden haben, in linker Rebellion gegen die kleinbürgerlichen Verhältnisse der Adenauer-Ära und des Wirtschaftswunders, wie gegen ihre Eltern, die die wenig standesgemäße Verbindung beenden wollen. Gemeinsam erleben sie die ersten schriftstellerischen Erfolge - so mit dem von beiden verfassten Buch "Triboll. Lebenslauf eines erstaunlichen Mannes" - und etablieren sich als Familie: am 11. Mai 1959 wird Sohn Oskar geboren. Doch die Kehrseite der emanzipatorischen Dauer-Anspannung ist immer öfter Destruktivität. Zerwürfnisse nehmen überhand, das Enfant terrible findet nicht mehr in den Alltag zurück. Am 12. Februar 1963 wird die Ehe geschieden. - Aus ihren privaten Briefen, aus Dokumenten, Erinnerungen und Zeitzeugenberichten setzt sich eine "Romeo und Julia"-, eine "Kabale und Liebe"-Geschichte zusammen, gerade erst fünfzig Jahre her und mitten im bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland. Eine Geschichte von der Liebe, und wie sie verunglücken kann. Gisela Elsner lebte von 1937 bis 1992, Klaus Roehler, geboren 1929, starb 2000.
Weitere Informationen
Hans Bräunlich, geboren 1949 in Berlin, war zunächst als Buchhändler tätig, danach arbeitete er in verschiedenen Verlagen. Er studierte Kulturwissenschaften. Seit 1965 war er Dramaturg beim Rundfunk der DDR, später beim Deutschlandsender Kultur, zuletzt bei DeutschlandRadio Berlin. Er schrieb zahlreiche Hörspiele sowie Hörspielbearbeitungen nach epischen und dramatischen Vorlagen.
Produktions- und Sendedaten
- Mitteldeutscher Rundfunk 2006
- Erstsendung: 14.02.2006 | MDR FIGARO | 22:00 Uhr | 59'13