ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Liebesgeschichten der Weltliteratur
Eugénie Grandet
Vorlage: Eugénie Grandet (Roman, französisch)
Bearbeitung (Wort): Heinrich Böll
Regie: Edward Rothe
Schauplatz der Handlung ist die Provinzstadt Saumur, wo der Geizhals Grandet durch geschickte Manipulationen während der Revolution sich vom armen Fassbinder zum reichen Böttchermeister emporgearbeitet hat. Seine Familie zwingt er zu einem Leben in größter Einfachheit, tyrannisiert seine Frau, die Bedienstete Nanon und seine einzige Tochter Eugénie. Das schöne und empfindsame Mädchen verliebt sich in ihren Cousin Charles. Charles' Vater hat in Paris Bankrott gemacht und sich erschossen; Charles will - mit Hilfe von Eugénies Ersparnissen - sein Glück in Indien versuchen. Die beiden schwören sich ewige Treue. Als Grandet von Eugénies "Verschwendung" erfährt, sperrt er sie bei Wasser und Brot in ihrem Zimmer ein. Am Krankenbett der Mutter versöhnt Grandet sich mit seiner Tochter, doch kaum ist seine Frau tot, bereichert er sich an Eugénies mütterlichem Erbteil. Bald darauf stirbt er selbst, und Eugénie ist eine vielumworbene Millionenerbin. Sie jedoch wartet treu weitere sieben Jahre auf den Cousin, doch als dieser endlich zurückkommt, will er sie nicht mehr heiraten, sondern stattdessen eine Interessenehe mit einer Adligen eingehen. Um all ihre Hoffnungen betrogen, entschließt sich Eugénie, kaltblütig wie einst ihr Vater, den alten Präsidenten Cruchot unter der Bedingung zu ehelichen, dass ihre persönliche Freiheit nicht angetastet werde. Bald darauf Witwe, führt sie ein sparsames Leben in ihrem düsteren Haus, außerstande, die Welt zu begreifen und Trost suchend in karitativen Werken. (nach Kindlers Literaturlexikon)