Hörspielbearbeitung

Reihentitel: Klassik: Jetzt!

Autor/Autorin: Heinrich von Kleist

Der zerbrochene Krug

Vorlage: Der zerbrochene Krug (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Heide Böwe
Komposition: Gerd Bessler
Technische Realisierung: Dietmar Hagen
Regieassistenz: Corinna Waldbauer

Regie: Leonhard Koppelmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolf-Dietrich SprengerWalter, Gerichtsrat
    Hilmar EichhornAdam, Dorfrichter
    Winfried GlatzederLicht, Schreiber
    Jutta HoffmannFrau Marthe Rull
    Stefanie SchönfeldEve, ihre Tochter
    Klaus ManchenVeit Tümpel, ein Bauer
    Jörg MalchowRuprecht, sein Sohn
    Gudrun RitterFrau Brigitte
    Natascha MamierLiese
    Katharina LeyMargarete
    Klaus-Dieter BangeEin Bedienter

Ein Dichterwettstreit, mit seinen poetischen Freunden scherzhaft eingegangen, war der Anlass für Kleists Lustspiel, in dem ein Dorfrichter namens Adam, ganz übel zugerichtet, Gerichtstag halten muss. Anwesend ist ein Gerichtsrat, zur Inspektion gesandt. Dem Richter schwant nichts Gutes bei der Sache, die es zu verhandeln gilt: Ein Krug wurde des Nachts zerbrochen in der Kammer einer Jungfer. "Ihr guter Name lag in diesem Topfe, und vor aller Welt mit ihm ward er zerstoßen". - So die Mutter. Den Krugzertrümmerer gilt es nun zu ermitteln. Der durchtriebene Übeltäter aber ist der Richter selber, der nun - gleich Ödipus bei Sophokles - die eigene Sache zu verhandeln hat, im Unterschied zu diesem jedoch genau im Bilde über seine Untat ist: Gemeine Erpressung nämlich sollte ihm die Jungfer gefügig machen! Der sündige Adam, mehr und mehr verstrickt ins eigene Gespinst von Lügen, strauchelt schließlich, - und dann fällt er. Für sein Vergehen gänzlich straflos ausgehen wird der Richter nicht, doch letztlich - vorausgesetzt die Kassen stimmen - wird er Gnade finden vor der Obrigkeit. Schließlich war es die Begehrlichkeit des "alten Adam" nach der jungen "Eve", die ihn so zu Fall gebracht. Beim Weimarer Uraufführungversuch zwar durchgefallen, ist Kleists Komödie auf deutschen Bühnen nach zweihundert Jahren immer noch lebendig, "und die ganze Darstellung dringt sich mit gewaltsamer Gegenwart auf." (Goethe)

Weitere Informationen
Heinrich von Kleist (1777-1811), geboren in Frankfurt an der Oder, war 1792 bei der preußischen Garde; 1807-1809 lebte er in Dresden, zuletzt in Berlin, wo er 1810/11 die "Berliner Abendblätter" herausgab. Am 21. November 1811 wählte er den Freitod am Wannsee bei Berlin. Er schrieb die Theaterstücke "Familie Schroffenstein" (1803), "Amphitryon" (1807), "Der zerbrochene Krug" (1808), "Penthesilea" (1808), "Käthchen von Heilbronn" (1810), "Hermannsschlacht" (1808), "Prinz von Homburg",(1809-11). Zu seinen Erählungen gehören "Die Marquise von O." (1808) und "Das Erdbeben von Chili" (1810).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk 2006
  • Erstsendung: 04.07.2006 | MDR FIGARO | 22:00 Uhr | 62'33

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Argon Verlag 2007

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