Hörspielbearbeitung

Reihentitel: Klassik: Jetzt!

Autor/Autorin: Johann Wolfgang von Goethe

Iphigenie auf Tauris

Vorlage: Iphigenie auf Tauris (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Heide Böwe
Komposition: Steffen Schleiermacher
Dramaturgie: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Holger König, André Lüer
Regieassistenz: Matthias Seymer

Regie: Leonhard Koppelmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ulrike KrumbiegelIphigenie
    Hilmar ThateThoas
    Philipp HochmairOrest
    Boris AljinovicPylades
    Burghart KlaußnerArkas

Heimatlos ist Iphigenie auf Tauris: Vor seinem Feldzug gegen Troja wollte ihr Vater Agamemnon sie der Göttin Diana opfern, um seinen Schiffen für die Überfahrt seines griechischen Heeres im Trojanischen Krieg günstigen Wind zu verschaffen. Im letzten Moment jedoch entführte die Göttin Iphigenie in ihren taurischen Tempel, wo sie ihr nun als Priesterin zu dienen hat. Thoas, der König der Taurer, will sie heiraten. Da sie seiner Werbung ausweicht, befiehlt er, den alten Brauch der Diana gewidmeten Menschenopfer wieder einzuführen, den er Iphigenie zuliebe aufgegeben hatte. Die ersten Fremden, die sie als Priesterin opfern soll, sind ausgerechnet ihr wahnsinniger Bruder Orest und sein Gefährte. Nach dem Mord an seiner Mutter hofft Orest, dem Fluch der Rachegöttinnen zu entkommen, indem er Gott Apoll das taurische Standbild der Diana bringt. Doch nicht der göttlichen Schwester Apollons, seiner eigenen begegnet er. Als die Geschwister sich erkennen, planen sie die Flucht. Dies Vorhaben durchzuführen aber hieße, die ewige Kette von Täuschung und Betrug ihres blutbefleckten Geschlechts fortzusetzen. ("Soll denn dieser Fluch nie enden?") Iphigenie entschließt sich, den Weg der Selbstbestimmung und der Vernunft zu gehen und appelliert an die Menschlichkeit von König Thoas. Die Wirkung seines Schauspiels betreffend, war Goethe eher skeptisch. Unter "Nachklang des Stückes" heißt es in seinem Tagebuch: "Man tut unrecht, an dem Empfindens- und Erkennensvermögen der Menschen zu zweifeln, da kann man ihnen viel zutrauen, nur auf ihre Handlungen muss man nicht hoffen." Nach verschiedenen Prosafassungen der "Iphigenie" erschien acht Jahre später (1787) Goethes "Schmerzenskind" in einer vierten Fassung (1802 von Schiller inszeniert) als Schauspiel in fünfhebigen Jamben, dem idealen Versmaß des klassischen Dramas.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk 2006
  • Erstsendung: 10.10.2006 | MDR FIGARO | 22:00 Uhr | 79'22

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Argon Verlag 2007

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