Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
StanisÅaw Lem
Solaris (2. Teil: Der Ozean)
Vorlage: Solaris (Roman, polnisch)
Übersetzung: Irmtraud Zimmermann-Göllheim
Bearbeitung (Wort): Peter Rothin
Komposition: Mario Schneider
Dramaturgie: Steffen Moratz
Technische Realisierung: André Lüer
Regieassistenz: Corinna Waldbauer
Regie: Peter Rothin
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Oliver Stokowski Kelvin Maria Simon Harey Bernhard Schütz Snaut Hans-Peter Hallwachs Sartorius Markus Scheumann Moddard Hilmar Eichhorn Gibarian Thomas Rühmann Berton Lena Stolze Frau Dr. Gearth Hansjürgen Hürrig Messenger Claus Hahn Junge
Nach kurzer Zeit auf der Raum-Station des Planeten Solaris wurde Kris Kelvin klar, warum die anderen Besatzungsmitglieder sich so seltsam verhalten. In den Gängen der Station lief ihm zuerst eine unheimliche Erscheinung über den Weg, die in Gibarians Kabine verschwand; er fühlt sich beobachtet, und als er schließlich beim Erwachen Harey, seine ehemalige Geliebte, die im Alter von 19 Jahren seinetwegen Selbstmord begangen hatte, erblickte, verstand er das seltsame Verhalten seiner Kollegen zunehmend besser: Jeder von ihnen hat einen höchst persönlichen "Gast", den offenbar der planetarische Organismus auf Grundlage der Gedächtnismuster der Menschen an Bord der Station erschaffen hat. Doch sind dies keine unproblematischen Figuren, sondern solche, die in erster Linie Schuldgefühle und Ängste auslösen. So sehen sich die drei Männer mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert. Harey stellt selbst zwar keine Gefahr für Kelvin dar, zumindest solange nicht, wie er ihre ständige Anwesenheit duldet. Die von den drei Forschern so bezeichneten "F-Gebilde" erweisen sich im Verlauf komplizierter Experimente als Neutrino-Gefüge, die der lebende Ozean allem Anschein nach infolge eines Röntgenexperiments aus Gedächtnismustern der Stationsbewohner konstruiert hat. Diese Gebilde brauchen keinen Schlaf, sie sind mit "herkömmlichen" Mitteln nicht loszuwerden. Selbst als Kelvin versucht, Harey in einer Rakete aus der Station zu schießen, taucht nur wenige Stunden später eine erneute Reproduktion von ihr auf, als wäre nichts geschehen. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Kris Kelvin findet sich mit seinem Gast ab - mehr noch, er setzt sich für Harey ein, rettet sie, als sie einen (undurchführbaren) Selbstmord mit flüssigem Sauerstoff versucht, weil sie mittlerweile ahnt, wer sie ist. Kelvin gibt sich mehr und mehr der trügerischen Illusion hin, mit dieser Harey eine zweite Chance zu haben - wohl wissend, dass das F-Gebilde im Einflussbereich der Solaris bleiben muss. Nach einem weiteren Versuch, bei dem der Ozean über einen längeren Zeitraum hinweg mit Kelvins aufgezeichneten Gehirnströmen aus einem Röntgengeschütz bestrahlt wird, bleiben die "Gäste" von Snaut und Sartorius zwar aus, rufen aber auch neue Reaktionen des gigantischen Organismus hervor.
Produktions- und Sendedaten
- Mitteldeutscher Rundfunk 2006
- Erstsendung: 28.11.2006 | MDR FIGARO | 22:00 Uhr | 63'25
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2007
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2021 (in der Sammlung "Lem – Die große Hörspiel-Box")