ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Amos
Vorlage: Amos ou les fausses expériences (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Maria Frey
Komposition: Oskar Sala
Regie: Rolf von Goth
Monsieur Rils lebt mit seiner Frau und der Tochter Beatrice ein trostloses Leben. Tag für Tag sitzt er am Fenster und beobachtet den Zeitungsverkäufer und die vorbeigehenden Menschen. Seine Frau langweilt ihn. Nur auf die hübsche Tochter setzt er noch einige Hoffnungen. Da er meint, ein Anrecht auf ein Leben in Reichtum und Vornehmheit zu haben, glaubt er fest daran, dass ihm Beatrice durch eine Heirat zu diesem Leben verhelfen wird. Seit einiger Zeit interessiert sich ein Graf, der gegenüber wohnt, lebhaft für Monsieur Rils. Jedenfalls behauptet das sein Diener, Amos, der die Familie oft und gern besucht. Gilt das Interesse vielleicht hauptsächlich der hübschen Beatrice? Monsieur Rils gerät in große Aufregung, denn Amos kündigt ihm den Besuch des Grafen an. Und das kann doch nur bedeuten, dass sich das Leben der ganzen Familie ändern wird ...
Anna Langfus (1920-1966), eigentlich Hanka Regina Szternfinkiel, verlor ihre Eltern und ihren Ehemann während des Holocaust in Polen, sie selbst schloß sich einer polnischen Widerstandsgruppe an. Nach dem Krieg verließ sie Polen und ging nach Frankreich, wo sie M. Langfus heiratete. Sie war eine der ersten jüdischen weiblichen Schriftstellerinnen, die über ihre Erfahrungen des Holocaust berichtete. 1962 erhielt sie für ihren Roman "Les bagages de sable" den renommierten Prix Goncourt.