Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Peter Stiegele

Schöne Tage in Marnova III

Technische Realisierung: Fritz Gortner, Brigitte Laugwitz

Regie: Andreas Weber-Schäfer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Antje HagenSilvia Steiner
    Willy SemmelroggeEgon Steiner
    Martin SemmelroggeRudi Steiner
    Ernst-August SchepmannDr. Maurer
    Luitpold MüllerStrandnachbar

Perfekte vollsynthetische Freizeitparadiese bieten Tausenden von Menschen den lückenlos organisierten totalen Urlaub. Freilich sind Massenbewegungen in diesen Dimensionen nur möglich, wenn der Einzelne sich widerspruchslos in den ausgetüftelten Porgrammablauf integriert. Ein Heer von Animateuren hat pausenlos dafür zu sorgen, dass keine Langeweile aufkommt, denn individuelle Urlaubsvorstellungen würden den komplizierten technischen Apparat empfindlich durcheinander bringen. Gatantiert schönes Wetter, nicht zu salziges Wasser und für jedes Hobby der geeignete Wind - alles ist exakt auf die Bedürfnisse des Touristenmenschen zugeschnitten. Allein das Meer ist eine technische Meisterleistung, gegen die Mitter Natur eintönig und unberechenbar erscheint. Familie Steiner hat in diesem Jahr einen promovierten Animateur für die Dauer des ganzen Urlaubs fest gebucht. Ein paar seelische Lockerungsübungen - schließlich sollen die Urlauber die vor ihnen liegenden traumhaft-glücklichen Tage entspannt und erlebnisbereit angehen -, und es geht an den Strand. Dank der am Arm getragenen Sendegeräte ist es für den Animateur ein leichtes, "seine" Familie unter den hundertausend anderen Urlaubern in der richtigen Strandzone wiederzufinden. Trotz perfekter Organisation kommt es zu einem Zwischenfall, als die Steiners bei einem Segeltörn mit einem letzten Rest an kreativem Übermut die Grenze zur Sturmzone überschreiten und das kleine Boot nur durch Abschalten der Windgeneratoren aus Seenot gerettet werden kann. Der Abend ist für einen Ausflug nach Portofino reserviert. Auch wenn der Eintritt ein kleines Vermögen kostet und der Aufenthalt wegen des großen Andrangs auf maximal zwei Stunden begrenzt ist, die Besichtigung des originalgetreuen Mittelmeerstädtchens ist lohnend. Das Personal rekrutiert sich, als lebendiges Kolorit sozusagen, zum Teil aus ehemaligen Bewohnern des halbzerfallenen echten Portofino, das wie andere Originale in letzter Minute vor der endgültigen Zerstörung gerettet werden konnte und Jahre brauchen wird, bis alle Tourismus-Spuren beseitigt sein werden (Text aus: Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel, Deutsches Rundfunkarchiv 1993). 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk
  • Erstsendung: 21.01.1980 | 49'55

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