ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Domino
Technische Realisierung: André Lüer, Christian Grund
Regieassistenz: Matthias Seymer
Regie: Walter Adler
Martin Kurp ist Lehrer am Gymnasium, für "Politik und Wirtschaft". Theoretisch beschlagen, ein kritischer Kopf, der die Macht und ihre Machenschaften durchschaut und stolz darauf ist. Im Speckgürtel einer deutschen Metropole feststeckend, nach langer Ehe von seiner Frau verlassen, steht er plötzlich vor der Herausforderung seines Lebens: Seine Tochter Utz ist nicht bloß mit ihrem Freund Pit in eine gewaltsame Auseinandersetzung mit einer Gang jugendlicher Immigranten geraten. Pit hat sich auch von seiner Freundin mit Gewalt genommen, worauf er Lust hatte. Und Pit ist der Sohn des amtierenden Justizministers, der gerade im Wahlkampf mit verschärftem Vorgehen gegen "Ausländer" punkten will. Plötzlich fühlt sich Kurp nicht bloß als Familienvater gefragt Plötzlich steht er mitten drin in den "Schweinereien" - lauter Exempel seiner skeptischen Diagnosen. Plötzlich kann er sich beweisen. Und muss es. - 72 Statements von 23 Personen, die das Stück montiert, stoßen einander an wie Domino-Steine. "Wer das Leben beschreiben will, muss durch viele Köpfe gehen." (Umberto Derra)
Christoph Buggert, 1937 in Swinemünde geboren, lebt in Oberursel. Er veröffentlichte außer zahlreichen Hörspielen (u.a. "Vor dem Ersticken ein Schrei", WDR 1977, ausgezeichnet mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden") drei Romane: "Das Pfarrhaus" (1988), "Lange Reise" (2002) und "Deutschlandbesuch" (2006)