ARD-Hörspieldatenbank
Sendespiel (Hörspielbearbeitung)
Rosmersholm
Schauspiel in vier Akten
Vorlage: Rosmersholm (Theaterstück, norwegisch)
Kommentar: Felix Hollaender
Regie: Alfred Braun
"Für den Wochenendabend bereitet die Sendespielbühne eine Aufführung von Ibsens ergreifendem Schauspiel "Rosmersholm" vor. Die Handlung des Dramas spielt auf einem Herrensitz in Norwegen. Der frühere Pfarrer Rosmer, dessen Frau sich vor Jahren in einem Anfall von geistiger Umnachtung ertränkt hatte, lebt nun in freier illegaler Gemeinschaft mit Rebekka West. Die beiden haben sich ganz der Umwelt abgeschlossen, aber immer deutlicher dingt der Einfluß der Umgebung in das Haus ein und sucht ihr reines Verhältnis in den Schmutz zu ziehen. Der Rektor Kroll, der Bruder von Rosmers Frau, will Rosmer in den politischen Kampf hineinziehen, und als Rosmer rundweg ablehnt, um mit Rebekka allein zu bleiben, da erwacht in Kroll der schwrere Verdacht, daß seine Schwester doch nicht ganz grundlos in den Tod gegangen war. Als sein politischer Gegner Peter Mortensgard selbst auf Rosmerholm erscheint und ebenfalls seine Zweifel an dem freiwilligen Tode der Frau äußert, da beginnt Kroll seinen Schwager zu hassen. Aber in Rosmer selbst bestärkt sich der Gedanke, daß er selbst seine Frau in den Tod getrieben habe, da er sich schon vor ihrem Tode mit Rebekka vereinigt gefühlt habe. Kroll sagt nun Rebekka in einer scharfen Auseinandersetzung alles, was er über sie denkt ins Gesicht, Rebekka beschließt abzureisen und gesteht dem Freunde, daß es tatsächlich so ist: Beate mußte gehen, weil sie, Rebekka, ihn besitzen wollte. Sie will nun ihre Schuld sühnen, aber er geht mit ihr, und gemeinsam beschreiten sie den gleichen Todesweg, den Beate gegangen war." (Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang, Heft 3, 16.01.1927, Seite 161)