Sendespiel (Hörspielbearbeitung)

Autor/Autorin: Bertolt Brecht

Mann ist Mann

Vorlage: Mann ist Mann (Theaterstück (Lustspiel))
Kommentar: Bertolt Brecht

Regie: Alfred Braun

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans RameauJesse Mahoney, britischer Soldat einer Maschinengewehrabteilung in Indien
    Erwin FaberJeraiah Jip, britischer Soldat einer Maschinengewehrabteilung in Indien
    Erich RieweUria Shelley, britischer Soldat einer Maschinengewehrabteilung in Indien
    Paul BildtPolly Baker, britischer Soldat einer Maschinengewehrabteilung in Indien
    Aribert WäscherCharles Faichild, genannt Blody Five, Sergeant
    Ernst LegalGaly Gay, ein irischer Packer
    Frida RichardGaly Gay's Frau
    Helene WeigelLeckadja Begbick, Kantinenbesitzerin
    Bruno Fritz
    Renée Kürschner
    Leo Menter
    Robert Rolf
    Hugo Schuster

"Die Sendespielbühne, Abteilung Schauspiel [...] bereitet ein Ereignis vor, das weit über den Rahmen des Rundfunks hinaus literarische Bedeutung besitzt. Das Lustspiel 'Mann ist Mann' von Bertolt Brecht, das man vielleicht als das neuartigste und stärkste Theaterstück unserer Zeit bezeichnen kann, ist nach seiner erfolgreichen Darmstädter Uraufführung bisher noch von keiner Berliner Bühne zur Aufführung erworben worden - was für die gegenwärtige Handhabung des Berliner Theaterlebens kennzeichnend ist. Nun bringt der Berliner Sender das Stück zur Erstaufführung in Berlin und lenkt damit das Interesse weitester Kreise auf sich. Brechts Lustspiel ist in der Art der Dialogführung, in dem Aufbau der Handlung und in der Durchführung der Charaktere durchaus einzigartig. Die Handlung spielt in den Militärbaracken von Kilkoa im Jahre 1925. Der Packer Galy Gay wird von seiner Frau ausgeschickt, um einen Fisch zu kaufen. Er vergißt aber vollständig diesen Auftrag und verwandelt sich im Laufe des Stückes in einen vollkommen anders gearteten Menschen. Vier Soldaten einer Maschinengewehrabteilung haben eine Pagode gestürmt und dabei ist ihnen ihr vierter Mann abhanden gekommen. Ohne vierten Mann dürfen sie aber nicht zur Armee zurückkehren, sonst werden sie erschossen. Sie überreden nun Galy Gay, ihr vierter Mann zu werden. Aus purer Nachgiebigkeit sagt er ja und wird eingekleidet. Aber diese Verwandlung, die sich an ihm vollzogen hat, ist so gründlich gewesen, daß er am Schluß des Stückes aus einem stillen Menschen, der einen Fisch kaufen wollte, ein eifriger und pflichtbewußter Soldat geworden ist." (N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang. Heft 11. 13.03.1927. S. 735)

[...] "Die Rundfunkbearbeitung Brechts gründet sich, der Idee des Stückes entsprechend, auf weithallenden Zwischenrufen, die nicht etwa ein bloßer Abklatsch der Szenerieangaben des Buches sind, sondern die in knappen Sätzen den Weitergang der Handlung ankündigen, und denen etwas von dem Ausschreiertum der Jahrmärkte, von den Kinoerläuterungen früherer Jahre anhaftet. Da aber ein Dichter diese Zwischenrufe gestaltet, geben sie dem ganzen Abend eine neue  rundfunkgemäße Form." [...] (N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang. Heft 13. 27.03.1927. S. 880)

Alfred Braun als Intendant des SFB, 1954
© dpa/Bratke
Alfred Braun als Intendant des SFB, 1954 © dpa/Bratke

Produktions- und Sendedaten

  • Funk-Stunde AG (Berlin) 1927
  • Erstsendung: 18.03.1927 | 20:30 Uhr

Livesendung ohne Aufzeichnung

Auswahl "Sendespiel" nach Kurt Pinthus: Fünf Jahre Berliner Rundfunk; Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift)

Rezensionen (Auswahl)

  • N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang. Heft 11. 13.03.1927. S. 735 (Vorbesprechung).
  • N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang. Heft 13. 27.03.1927. S. 879f.

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