Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: James Joyce

Dubliner (3. Teil: Zwei Kavaliere / Die Pension)

Vorlage: Dubliner (Roman, englisch)
Übersetzung: Dieter E. Zimmer
Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Paul Herwigin "Zwei Kavaliere"
    Sylvester Grothin "Zwei Kavaliere"
    Karin Anselmin "Die Pension"
    Florian Fischerin "Die Pension"
    Brigitte Hobmeierin "Die Pension"

In "Zwei Kavaliere" sind es zwei junge Männer, die die Lähmung der Stadt Dublin personifizieren: der intelligente und redegewandte Lenehan ist mittel- und arbeitslos, der langsam denkende Corley ist selbstzufrieden und prahlt damit, dass er seine Geliebte - ein Dienstmädchen, das ihn mit Zigaretten versorgt und seine Trambahnfahrten bezahlt - zu überreden imstande sei, für ihn ihre Herrschaft zu bestehlen. Lenehan ist skeptisch, doch am Ende des Tages steht Corley als Sieger da. Obwohl schon über die Affäre zwischen einem jungen Gast und Polly, der Tochter des Hauses geredet wird, wartet Mrs. Mooney in der Erzählung "Die Pension" genau so lange, bis die Zeichen daraufhin deuten, dass es zwischen den beiden Verliebten körperliche Annäherungen gegeben hat. Dann bestellt sie den Herrn zu sich, um ihm die Zusage zur Hochzeit mit ihrer Tochter abzuringen. Die erzählte Zeit sind etwa 20 Minuten, Joyce erzählt in ihnen aber eine ganze Sitten- und Kulturgeschichte.

Weitere Informationen
James Joyce wurde 1882 in Dublin geboren. 1888 trat er ins Jesuiteninternat Clongowes Wood ein und wechselte zunächst ans Belvedere College, später dann ins University College, an dem er 1902 seinen Abschluss machte. 1904 begann er mit der Arbeit an "Stephen", "der Held" und der ersten "Dubliner"-Erzählung. Außerdem brach er mit Nora Barnacle nach Triest auf. 1905 erschienen weitere "Dubliner"-Erzählungen. 1906 ging Joyce als Bankangestellter nach Rom. Dort verfasste er die "Dubliner"-Erzählung "Die Toten". 1907 kehrte er nach Triest zurück. Zu dieser Zeit begann sein lebenslanges Augenleiden. Er veröffentliche seinen Gedichtband "Kammermusik" und 1914  die "Dubliner". 1915 floh er nach Zürich und 1918 entstand der Vorabdruck von "Ulysses", der am 2.2.1922 in Paris erschien. 1923 begann er mit der der Arbeit an "Finnegans Wake". 1924 erschien ein Ausschnitt aus "Finnegans Wake", der 1926 stark kritisiert wurde und eine Schaffenskrise bei Joyce auslöste. 1931 heiratete er Nora Barnacle. 1934 wurde "Ulysses" vom Vorwurf der Pornographie freigesprochen. 1939 erschien "Finnegans Wake". James Joyce starb 1941 in Zürich.

Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2
© BR/Ulrike Kreutzer
Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2 © BR/Ulrike Kreutzer

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2012
  • Erstsendung: 11.03.2012 | 49'15

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2012

Auszeichnungen

  • hr2-Hörbuchbestenliste Juni 2012 (1. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Matthias Heine: Eiskalter Realismus. In: Die Welt 14.04.2012, S. 7.
  • Eva-Maria Lenz: Denkstacheln. In: epd Medien 23.03.2012, S. 34.
  • Stefan Fischer: Mitunter boshaft – Mikrokosmos Dublin: Ein Hörspielprojekt des BR. In: Süddeutsche Zeitung 25.02.2012, S. 21.

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