Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
James Joyce
Dubliner (9. Teil: Gnade)
Vorlage: Dubliner (Roman, englisch)
Übersetzung: Dieter E. Zimmer
Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Peter Fricke Sylvester Groth Thomas Thieme
In völlig verschmutzter Kleidung, betrunken und ohnmächtig - so findet Mr. Power seinen Freund Mr. Kernan in einer Kneipe vor. Er erfährt, dass sein Freund die Treppe heruntergefallen ist. Mr. Kernan bekommt ein Glas Wasser ins Gesicht, ein Glas Branntwein eingeflößt und wird von Mr. Power nach Hause gebracht. Dort erwartet Mrs. Kernan schon ihren Mann, bedankt sich bei Mr. Power, bedauert das versoffene Geld und beklagt sich über das Verhalten ihres Ehegatten. Mr. Power verspricht daraufhin, seinen Freund wieder auf die rechte Bahn zu bringen. Zwei Abende später steht Mr. Power in Begleitung zweier weiterer Freunde vor der Tür. Sie wollen Mr. Kernan besuchen und haben einen Plan entwickelt, der an sein Gewissen appellieren und ihn von seinem unrühmlichen Lebenswandel abbringen soll. Diese Erzählung ist lesbar als irische Parodie auf Dantes Göttliche Komödie mit den drei Teilen Hölle, Purgatorium und Paradies.
Weitere Informationen
James Joyce wurde 1882 in Dublin geboren. 1888 trat er ins Jesuiteninternat Clongowes Wood ein und wechselte zunächst ans Belvedere College, später dann ins University College, an dem er 1902 seinen Abschluss machte. 1904 begann er mit der Arbeit an "Stephen", "der Held" und der ersten "Dubliner"-Erzählung. Außerdem brach er mit Nora Barnacle nach Triest auf. 1905 erschienen weitere "Dubliner"-Erzählungen. 1906 ging Joyce als Bankangestellter nach Rom. Dort verfasste er die "Dubliner"-Erzählung "Die Toten". 1907 kehrte er nach Triest zurück. Zu dieser Zeit begann sein lebenslanges Augenleiden. Er veröffentliche seinen Gedichtband "Kammermusik" und 1914 die "Dubliner". 1915 floh er nach Zürich und 1918 entstand der Vorabdruck von "Ulysses", der am 2.2.1922 in Paris erschien. 1923 begann er mit der der Arbeit an "Finnegans Wake". 1924 erschien ein Ausschnitt aus "Finnegans Wake", der 1926 stark kritisiert wurde und eine Schaffenskrise bei Joyce auslöste. 1931 heiratete er Nora Barnacle. 1934 wurde "Ulysses" vom Vorwurf der Pornographie freigesprochen. 1939 erschien "Finnegans Wake". James Joyce starb 1941 in Zürich.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2012
- Erstsendung: 29.04.2012 | 54'47
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Hörverlag 2012
Auszeichnungen
- hr2-Hörbuchbestenliste Juni 2012 (1. Platz)
Rezensionen (Auswahl)
- Matthias Heine: Eiskalter Realismus. In: Die Welt 14.04.2012, S. 7.
- Eva-Maria Lenz: Denkstacheln. In: epd Medien 23.03.2012, S. 34.
- Stefan Fischer: Mitunter boshaft – Mikrokosmos Dublin: Ein Hörspielprojekt des BR. In: Süddeutsche Zeitung 25.02.2012, S. 21.