ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



James Joyce

Dubliner (10. Teil: Die Toten [1])


Vorlage: Dubliner (Roman, englisch)

Übersetzung: Dieter E. Zimmer

Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer

Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig

Regieassistenz: Stefanie Ramb


Regie: Ulrich Lampen

"Die Toten" ist die umfangreichste Erzählung und der Schwerpunkt des Erzählzyklus Dubliner. In vielen äußerst detailliert beschriebenen Stimmungsumschwüngen erfahren die Figuren, wie dünn und brüchig der freundschaftliche Firnis ihrer unausgeloteten Beziehungen wirklich ist. Gabriel Conroy und seine Frau sind lang erwartete Gäste auf dem jährlichen Ball der Schwestern Morkan. Gabriel ist der Lieblingsneffe von Miss Kate und Miss Julia. Die beiden Tanten fühlen sich durch seine Anwesenheit geschmeichelt und beruhigt. Gabriel hingegen betritt das Geschehen mit gemischten Gefühlen, lässt keinen Fettnapf aus und wird schließlich unsicher, ob seine Rede, die er für den Abend vorbereitet hat, angemessen ist. Bei einer Quadrille wird er von Miss Ivors, einer alten Bekannten aus Schulzeiten, wegen einer literarischen Spalte für den Daily Express zur Rede gestellt. Sie bezeichnet ihn als Westbriten und stellt ihn vor den anderen Gästen bloß. Gabriel würde am liebsten das Haus verlassen und in der verschneiten Winterlandschaft spazieren gehen.

James Joyce wurde 1882 in Dublin geboren. 1888 trat er ins Jesuiteninternat Clongowes Wood ein und wechselte zunächst ans Belvedere College, später dann ins University College, an dem er 1902 seinen Abschluss machte. 1904 begann er mit der Arbeit an "Stephen", "der Held" und der ersten "Dubliner"-Erzählung. Außerdem brach er mit Nora Barnacle nach Triest auf. 1905 erschienen weitere "Dubliner"-Erzählungen. 1906 ging Joyce als Bankangestellter nach Rom. Dort verfasste er die "Dubliner"-Erzählung "Die Toten". 1907 kehrte er nach Triest zurück. Zu dieser Zeit begann sein lebenslanges Augenleiden. Er veröffentliche seinen Gedichtband "Kammermusik" und 1914  die "Dubliner". 1915 floh er nach Zürich und 1918 entstand der Vorabdruck von "Ulysses", der am 2.2.1922 in Paris erschien. 1923 begann er mit der der Arbeit an "Finnegans Wake". 1924 erschien ein Ausschnitt aus "Finnegans Wake", der 1926 stark kritisiert wurde und eine Schaffenskrise bei Joyce auslöste. 1931 heiratete er Nora Barnacle. 1934 wurde "Ulysses" vom Vorwurf der Pornographie freigesprochen. 1939 erschien "Finnegans Wake". James Joyce starb 1941 in Zürich.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Karin Anselm
Bibiana Beglau
Peter Fricke
Sylvester Groth
Paul Herwig
Brigitte Hobmeier
Thomas Thieme


Bei den Aufnahmen des Hörspiels "Dubliner" von James Joyce im Studio 10: Silvester Groth in der Rolle als Mann mittel 1 | Bild: BR/Regina Payenberg-Zeitler

Bei den Aufnahmen des Hörspiels "Dubliner" von James Joyce im Studio 10: Silvester Groth in der Rolle als Mann mittel 1 | Bild: BR/Regina Payenberg-Zeitler

Bei den Aufnahmen des Hörspiels "Dubliner" von James Joyce im Studio 10: Silvester Groth in der Rolle als Mann mittel 1 | Bild: BR/Regina Payenberg-Zeitler
Regisseur Uli Lampen (l.) und Peter Fricke als Mann alt | Bild: BR/Ulrike Kreutzer
Florian Fischer in der Rolle als Mann jung 4 |  Bild: BR/Stefanie Ramb
Brigitte Hobmeier in der Rolle als Frau jung | © BR/Ulrike Kreutzer
Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2 | © BR/Ulrike Kreutzer

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Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2
© BR/Ulrike KreutzerThomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2
© BR/Ulrike Kreutzer



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2012

Erstsendung: 06.05.2012 | 39'53


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2012


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Matthias Heine: Eiskalter Realismus. In: Die Welt 14.04.2012, S. 7.
  • Eva-Maria Lenz: Denkstacheln. In: epd Medien 23.03.2012, S. 34.
  • Stefan Fischer: Mitunter boshaft – Mikrokosmos Dublin: Ein Hörspielprojekt des BR. In: Süddeutsche Zeitung 25.02.2012, S. 21.

Darstellung: