ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Pfisters Mühle
Vorlage: Pfisters Mühle (Roman)
Bearbeitung (Wort): Peter Steinbach
Komposition: Henrik Albrecht
Redaktion: Georg Bühren
Technische Realisierung: Gertrudt Melcher, Peter Hamacher
Regieassistenz: Sascha von Donat
Regie: Claudia Johanna Leist
Dr. Eberhard Pfister, genannt Ebert, erinnert sich an das Ende seines väterlichen Besitzes, einer alten Mühle, die als "Pfisters Vergnügungsgarten" ein beliebtes Ausflugsziel für die Städter gewesen ist. Deren Untergang beginnt, als sich einige der Stammgäste zum Weihnachtsfest in der Mühle treffen. Ihnen fällt der bestialische Gestank auf, der vom Mühlbach ausgeht. Ebert bittet seinen Freund, den Chemiker Adam August Asche, das Wasser zu analysieren. Er entdeckt "Fäulnisbewohner", Pilze und Algen, deren Verursacher eine Zuckerfabrik am oberen Lauf des Baches zu sein scheint. Am zweiten Weihnachtstag unternehmen die Freunde eine "Expedition zur Erforschung der Gründe vom Untergang von Pfisters Mühle". Sie stellen fest, dass die Zuckerfabrik sogar am Festtag schwarze Rauchwolken und Rübenzucker produziert und ihre "Satansbrühe" in den Mühlbach leitet. Dank der Gutachten des Chemikers Asche gewinnt Eberts Vater zwar den Prozess, aber der Niedergang der Mühle ist nicht mehr aufzuhalten. Es muss einem "lukrativeren, zeitgemäßeren" Unternehmen weichen. Eberts Freund Asche wird auch in das "wasserverderbende" Geschäft einsteigen. Er baut in Berlin die großindustrielle Fleckenreinigungsanstalt "A. A. Asche & Kompagnie".
Wilhelm Rabe (1831-1910) verfasste 68 Romane, Erzählungen und Novellen, dazu eine kleine Zahl von Gedichten. Das Spektrum seines Werks reicht von großen, realistischen Romanen und meisterhaften Novellen bis hin zu alltäglicher Unterhaltungsliteratur. "Pfisters Mühle" gilt als das erste Werk, das die Umweltproblematik zum Thema macht und den Konflikt zwischen Moderne und Tradition am Ende des 19.Jahrhunderts, zwischen "Schwefelwasserstoff und Gänsebraten" darstellt.