Originalhörspiel

Autor/Autorin: Fritz Walter Bischoff, Franz Joseph Engel

Menschheitsdämmerung

Der Krieg in Dokument, Bericht und Dichtung

""Menschheitsdämmerung, eine Hörfolge" - unter diesem Titel machte die Schlesische Funkstunde den ersten Versuch im deutschen Rundfunk, aus Dokumenten ein Stück Zeitgeschichte zu formen. Mit "gut" oder "schlecht" ist darüber nichts gesagt; vor allem war es notwendig, daß endlich ein Anfang in dieser Richtung gemacht wird, ein Anfang wenigstens für Deutschland. [...] F. W. Bischoff und F. H. Engel standen vor einer schwierigeren Situation als ihre ausländischen Vorgänger: sie konnten sich nicht einmal im szenischen Gerüst an "reine Tatsachen" halten, denn die sind es ja gerade, die bei uns parteiisch umstritten bleiben, und selbst das amtliche Aktenwerk mit seinem halben Hundert Bände zeigte ihnen nur, wieviel Weltanschuung auch in der einfachsten, kommentarlosen Nachricht steckt. Uebrig blieb also das persönliche Kriegserlebnis des "unbekannten Soldaten", das den sachlich unbestreitbaren Gehalt der Werke von Remarque und Renn ausmacht. Daraus wurde ein Hörerlebnis, wie es bloße Rezitation nie gekonnt hätte, und trotzdem entgingen die beiden Regisseure auch der anderen Gefahr, mit Pauken und Trompeten ein kolossales Schlachtengemälde alten Stils zu entwerfen, wozu die Effekte leicht verführen konnten." (aus der Rezension: "Zeitgeschichte als Sendung" in: Deutscher Rundfunk, 7. Jg., Heft 12 vom 22.03.1929, S. 365)

Weitere Informationen
In der Schlesischen Funkstunde wird in dem inhaltsgebenden Artikel eine Passage aus Erich Maria Remarques  "Im Westen nichts Neues" zitiert, das für die Redaktion zu den "Dokumenten des Krieges" zu zählen ist.

Der Rezension in der Ostdeutschen illustrierten Funkwoche (6. Jg., Nr. 11 vom 15. März 1929, S. 5) sind die oben aufgeführten Sprecher zu entnehmen und der Hinweis, dass Oscar Ludwig Brandt infolge einer Erkrankung an der Mitwirkung verhindert war. "Es sei aber gern festgestellt, daß die Lücke unbemerkt blieb." (ebd.)