ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Wenn man ein gleichschenkliges Dreieck auf den Kopf stellt
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Rolf Knapp, Claudia Peycke
Regieassistenz: Diana Müller
Regie: Hans Gerd Krogmann
Ursula Krechel, die sich in ihrem letzten Roman "Landgericht" den Traumata von Emigranten zugewandt hat, wendet sich mit ihrem Hörspiel fragilen Figuren zu, die ihre aufgestörten Kinderängste weitergeben müssen. Ihre inneren Bilder ersticken sie: die "Frau mit den disziplinierten Ellenbogen", die "Frau mit den entblößten Zahnhälsen" und den "Mann mit den nervösen Fingern". Der Ehemann, erst mit der jüngeren verbunden und dann mit der älteren, ist für beide keine Stütze zum Eigensinn geworden. Und die Mutter starb bereits, als die jüngere Tochter erwachsen wurde.
Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte 1966–71 in Köln Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, promovierte, war Theater-Dramaturgin und arbeitete mit jugendlichen Untersuchungsgefangenen an Theaterprojekten. Sie lebt seit 1972 als freie Schriftstellerin, heute in Berlin. Sie erhielt mehrere Literatur-Dozenturen und wichtige Preise, zuletzt "Deutscher Buchpreis" (2012) für ihren Roman "Landgericht". Sie schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Essays, Features und zahlreiche Hörspiele, zuletzt "Liebes Stück" (2003), "Meine Stimme ist mit den Fischen geschwommen" (2004) und "Festbeleuchtung der Nacht" (2007).