Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Jabbour Douaihy
Morgen des Zorns
Vorlage: Morgen des Zorns (Roman , arabisch )
Übersetzung: Larissa Bender
Bearbeitung (Wort): Barbara Liebster
Redaktion: Christiane Ohaus
Technische Realisierung: Corinna Gathmann, Sven Kohlwage, Sabine Kaufmann, Birgit Gall
Regieassistenz: Eva Solloch
Regie: Barbara Liebster
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Maximilian von Pufendorf Elia Michael Rotschopf Erzähler Achim Buch Passant / Mann Wolf-Dietrich Sprenger Iljas al-Samaani Gerd Baltus Schafîk al-Samaani Hannes Stelzer Bülös Rolf Becker Ladenbesitzer Katrin Pollitt Tochter Christian Redl Nischân Hovseb Davidijân Markus John Baschir Tatja Seibt Kâmleh Margot Gödrös Muntaha Lutz Herkenrath Djamîl / Mann 1 Enke Christian Hoffmann Kind Cathérine Seifert Tante Monique Schwitter Mutter (des Erzählers) Bastian Reiber Farîd Badawi al-Samaani Sebastian Rudolph Hamîd al-Samaani Tom Rathje Munîr Gustav Peter Wöhler Muhsin Mirco Kreibich Hâschim / Mann 2 Paul Herwig Abbûd Alicia Aumüller Hesneh Marina Galic Kâmleh 2 (jung) Hedi Kriegeskotte Mutter / Frau
Jabbour Douaihy war acht Jahre alt, als es in seinem Heimatort im
Norden des Libanon im Juni 1957 während einer kirchlichen Trauerfeier
zu einem blutigen Massaker unter den Mitgliedern seines Clans
und denen einer verfeindeten Familie kam. Der Blutfehde (beide Clans
waren maronitische Christen) fielen 24 Männer zum Opfer. Fast könne
dieses Ereignis wie eine „Generalprobe“ auf den libanesischen Bürgerkrieg
(1975 – 1990) begriffen werden, so der Autor. Denn der schreckliche
Vorfall spaltete die kleine Stadt und eröffnete eine lang anhaltende
Phase erbitterter bürgerkriegsähnlicher Auseinandersetzungen.
Ehemals befreundete oder familiär verbundene Menschen standen
sich fortan als erbitterte Feinde gegenüber. Douaihy legt seinen
Roman als eine historische Recherche an: Er schickt Elia, den Sohn
eines seinerzeit ermordeten Mannes, auf die Spurensuche. Elia bringt
die Dorfbewohner zum Sprechen – wie auch zum beredten Schweigen.
Dabei entsteht kein homogenes Bild, keine objektive Wahrheit, sondern
eine multiperspektivische vielstimmige Erzählung, die den Konflikt
und seine Genese verstehbar macht.
Weitere Informationen
Jabbour Douaihy wurde 1949 in Zghorta im Nordlibanon geboren. Er ist Professor für französische Literatur an der Universität Beirut, zählt zu den bedeutendsten Intellektuellen des Landes und veröffentlichte mehrere Romane, Erzählungen und Kinderbücher.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2014
- Erstsendung: 30.11.2014 | 83'40