Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Werner Fritsch
Aller Seelen
Vorlage: Aller Seelen (Theaterstück)
Komposition: Peter Kaizar
Redaktion: Peter Klein, Peter Liermann
Technische Realisierung: Martin Leitner, Elmar Peinelt, Christoph Kodydek
Regieassistenz: Julia Herzog
Regie: Götz Fritsch
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jaschka Lämmert Die junge Christa Elisabeth Orth Die alte Christa Cornelius Obonya Lazarus Regina Fritsch Anna Wenzel Votava Der Junge Elfriede Irrall Philomena Thomas Frank Stephan Kayser Matthias Mamedof Paul Markus Hering Geigenbauer Horst Eder Erwin Gruber Wolfgang Hübsch Pfarrer Harald Krassnitzer Wolfi Karl Ferdinand Kratzl Kapo Grüner
Ein Bauernhof gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Die junge Christa lebt hier mit ihrer Familie. Der Nazi Geigenbauer wirbt um sie, doch Christa liebt Stephan. Eine lebensgefährliche Liebe, wie sich bald zeigen wird. Ihr Vater Lazarus, der bei der Wehrmacht dient, wird bei einem Heimaturlaub von Geigenbauers Kumpanen vor den Augen seines kleinen Sohnes erschossen. Ein Jahr später im Konzentrationslager: Geigenbauer, jetzt Herr über Leben und Tod, lässt seinen gekränkten Stolz an Christa und ihrem Geliebten aus. Wieder ein Jahr später, Allerseelen 1945, sieht Christa zu, wie Geigenbauer unter Aufsicht der Amerikaner Leichen aus einem Massengrab ausgräbt. Geigenbauer wird schließlich von einem amerikanischen Exekutionskommando erschossen. Das Rad der Geschichte hat sich weitergedreht. Die Überlebenden sind von den Schrecken des Krieges für immer gezeichnet. Eine gewachsene ländliche Gemeinschaft spaltet sich unter dem politischen Druck in feindliche Lager. Der Nachbar wird unversehens zum todbringenden Feind. Keiner bleibt unschuldig, keiner ist nur Opfer oder nur Täter. Der Regisseur Götz Fritsch hat Aller Seelen mit einem Starensemble besetzt. Dem 1960 in Bayern geborenen und vielfach ausgezeichneten Hörspielautor und Dramatiker Werner Fritsch geht es in seinem Hörspiel "Aller Seelen" nicht um ideologische Positionen, sondern er beschreibt mit ebenso poetischen wie drastischen Mitteln den Sog der Gewalt, in dem alle gedanklichen Differenzierungen nichtig werden.
Weitere Informationen
Werner Fritsch, geboren 1960 in Waldsassen, lebt seit 1991 als freier Schriftsteller in Berlin, wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Robert-Walser-Preis, und schrieb mehrere Prosabände, Theaterstücke und Hörspiele. 1992 erhielt er den Hörspielpreis der Kriegsblinden.
Das Sendedatum bezieht sich auf die Deutsche Erstausstrahlung beim Hessischen Rundfunk.
Produktions- und Sendedaten
- Österreichischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 2014
- Erstsendung: 04.11.2014 | 60'23
- Deutsche Erstsendung: 07.01.2015 | hr2 | 60'23
Rezensionen (Auswahl)
- Eva-Maria Lenz: Wut und Wucht. In: epd medien, Nr. 3 vom 16.1.2015, S. 35.
- Rafik Will: Mitreißend und bewegend. In: Medienkorrespondenz, Nr. 2 vom 23.1.2015, S. 41.