ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Stecken, Stab und Stangl
Eine Leichenrede
Vorlage: Stecken, Stab und Stangl (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Redaktion: Herbert Kapfer
Regie: Hans Gerd Krogmann
Im Dorf Oberwart im österreichischen Burgenland werden am 4. Februar 1995 kurz vor Mitternacht vier Männer ermordet. Es sind Roma. Sie haben verdächtige Geräusche gehört und wollen die Ursache erkunden. Auf einem Metallschild, das auf ein Wasserleitungsrohr montiert ist, finden sie die Aufschrift "Roma zurück nach Indien". Aber die Männer können schlecht lesen. Sie berühren das Rohr. Es explodiert. Die Rohrbombe tötet sie auf der Stelle. Ein Jahr nach diesem Ereignis, das in Österreich Entsetzen, aber auch verharmlosende, kaschierende und zynische Reaktionen hervorgerufen hatte, wurde Elfriede Jelineks Stück "Stecken, Stab und Stangl" im Hamburger Schauspielhaus uraufgeführt. "Vorgeführt wird, wie manche Medien, vor allem die 'Kronenzeitung', den rechten Terror verleugnen - vom Mord an den Juden bis zu den Morden von Oberwart". ... "Schon der Titel weist auf diesen Zusammenhang hin - der Stab wird gebrochen über Staberl, den notorischen Kronen-Kolumnisten, wie über Stangl, den nicht minder notorischen KZ-Kommandanten von Treblinka. Stangl- Zitate sind ebenso in das Stück eingearbeitet wie Staberl- Kolumnen."
Das Erstsendedatum bezieht sich auf die Ausstrahlung beim Österreichischen Rundfunk. Der Norddeutsche Rundfunk sendete das Hörspiel am 20. Oktober 1996, der Bayerische Rundfunk am 8. November 1996.