ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Jean-Paul Sartre, Alexandre Dumas, Jean-Paul Sartre
Kean oder Unordnung und Genie
Vorlage: Kean (Kean, ou Désordre et Génie) (Theaterstück, französisch), Kean (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Marianne Wentzel
Bearbeitung (Wort): Werner Hausmann
Komposition: Heinz Brüning
Technische Realisierung: Hans Greb, Barbara Liebrich
Regieassistenz: Hans Eichleiter
Regie: Werner Hausmann
Garrick, Kemble und Kean - diese Namen kennt noch heute jeder englische Theaterfreund als die der größten Schauspieler, die einmal auf Londoner Bühnen standen. Sie waren Zeitgenossen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und jeder von ihnen glänzte auf dem Höhepunkt seiner Künstlerlaufbahn in den großen Rollen Shakespeares. Jeder verkörperte nicht nur nach Begabung, Temperament und Auffassung in seinen Darstellungen einen anderen Typ, sondern auch nach Herkunft, Charakter und Lebensführung. Kean beschäftigte seit seinen Lebzeiten bis heute die Phantasie am meisten. Er war von dunkler Herkunft, vielleicht aber auch Sproß einer der ersten Adelsfamiiien des Landes. Er war klein und verwachsen, was ihn nicht hinderte, sogar den Romeo zu spielen, er war zügellos und ordinär und doch zugleich der intime Freund des Prinzen von Wales, wie auch teils erklärter, teils geheimer Liebhaber von Damen der Gesellschaft. Schon kurz nach seinem Tod erschien nicht nur seine Biographie in zwei Bänden, sondern er selbst wieder auf der Bühne: als Titelheld eines Bühnenstücks von Alexandre Dumas, der damit seinerseits seinen Weltruhm begründete. Das genial auf Bühnenwirksamkeit angelegte Porträt eines genialen Menschen der Bühne hat nicht als ersten, aber - bis jetzt! - letzten einen der bekanntesten Schriftsteller unserer Zeit gereizt, es zu dramatischem Leben zu erwecken.