Hörspielbearbeitung

Reihentitel: Spiegel der Stadt

Autor/Autorin: John Dos Passos

Manhattan Transfer (3. Teil: Die Fröhliche Stadt, die so sicher wohnte)

Vorlage: Manhattan Transfer (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Dirk van Gunsteren
Bearbeitung (Wort): Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar
Komposition: Hermann Kretzschmar
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Rainer Schwarz, Martin Eichberg, Andreas Meinetsberger, Achim Fell, Philipp Adelmann, Andreas Völzing, Sonja Röder, John Krol
Regieassistenz: Cordula Dickmeiß, Constanze Renner

Regie: Leonhard Koppelmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Stefan KonarskeErzähler
    Maren EggertEllen "Helena" Thatcher-Herf
    Max von PufendorfJimmy Herf
    Ulrich MatthesGeorge Baldwin
    Milan PeschelGus McNeil
    Heikko DeutschmannJames Merival
    Marc HosemannCongo Jake alias Armand Duval
    Axel PrahlDutch Robertson
    Nele RosetzFrancie
    Effi RabsilberRuth Prynne
    Lisa HrdinaAnna Cohen
    Alexander KhuonElmer Duskin
    Tina EngelMutter von Anna
    Imogen KoggeMadame Soubrine
    Margit BendokatHester Voorshees
    Tonio ArangoMike
    Franziska Arnold
    Jan Bluthardt
    Hansa Czypionka
    Arnd Klawitter
    Christian Körner
    Valerie Koch
    Udo Kroschwald
    Dörte Lyssewski
    Eva Meckbach
    Peter Moltzen
    Uwe Preuss
    Friedhelm Ptok
    Christian Redl
    Tommaso Ragno
    Sophie Rois
    Michael Rotschopf
    Mandy Rudski
    Peter Rühring
    Max Simonischek
    Annette Strasser

Mit der Neuübersetzung von »Manhattan Transfer«, zeitgleich als Buch im Rowohlt Verlag und als Hörspielursendung von SWR/DLF sowie als CD bei Hörbuch Hamburg, wird ein moderner Klassiker der Weltliteratur wiederentdeckt. Dos Passos' Einfluss reicht von Döblins »Berlin Alexanderplatz« bis hin zu Wolfgang Koeppens »Tauben im Gras« und Paul Austers postmoderner New York-Trilogie. Dirk van Gunsteren hat den Roman in ein modernes, dem Original verpflichtetes Deutsch übertragen und von der Patina wie den Fehlern der Übersetzung von 1927 befreit. Als Erster bewunderte Sinclair Lewis den 1925 veröffentlichten Roman. Siegfried Lenz stimmte ins Loblied ein:»›Manhattan Transfer‹ ist ein epischer Krankheitsbericht, wo allen Schicksalen am Ende nur eines bewiesen wird: ihre Belanglosigkeit. So virtuos wie er hat wohl kein anderer Schriftsteller die Technik des Films auf die Epik übertragen. Das ›Kameraauge‹, wie man ihn nannte, versuchte dem Wesen der Stadt mit Hilfe von Schwenks und Überblendungen, von Perspektivenwechsel und Schnitten beizukommen.« Im Titel auch die alte Passagierstation in New Jersey zitierend, schildert "Manhattan Transfer" das New York vor dem Ersten Weltkrieg – bis zu den Anfängen der 1920er-Jahre. Den Roman zeichnet neben einer filmischen Erzählweise auch eine polyperspektivische Struktur aus, die keinen allwissenden Erzähler und keinen klassischen Protagonisten mehr kennt. Von über hundert, deutlich wie schemenhaft skizzierten Charakteren und Schicksalen im Roman folgt Dos Passos nur wenigen über die gut 20 Jahre erzählter Zeit. Die Hörspielfassung nutzt diese als Ariadnefaden, um in den Dos Passos-Kosmos moderner Stadterfahrung einzutauchen. Zugleich arbeitet sie mit klangmusikalischen Miniaturen, die den Moloch Großstadt in eine künstlerisch-akustische Wirklichkeit überführt.

Weitere Informationen
John Dos Passos, geboren 1886 in Chicago, gestorben 1970 in Baltimore, zählt zu den literarischen Hauptvertretern der US-amerikanischen Moderne. Neben »Manhattan Transfer« begründete seinen Ruf als Romancier und Kritiker kapitalistischer Strukturen seine auf Deutsch mittlerweile vergriffene USA-Romantrilogie »Der 42. Breitengrad« (1930), »1919« (1932) und »Die Hochfinanz« (1936). Als sein Frühwerk »Orient Express« von 1927 2013 auf Deutsch erschien, wurde es von der Kritik hoch gelobt; ebenso seine erst 1997 publizierte Reportage« Das Land des Fragebogens« über das Europa von 1945.

Michael Rotschopf spricht die Rollen Ed, Mann, Doug und Sanitäter,
© SWR/Anke Beims
Michael Rotschopf spricht die Rollen Ed, Mann, Doug und Sanitäter, © SWR/Anke Beims

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk / Deutschlandradio 2016
  • Erstsendung: 29.05.2016 | SWR2 | 18:20 Uhr | 98'53

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Hörbuch Hamburg 2016

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats Mai 2016
  • hr2-Hörbuchbestenliste Juli 2016 (1. Platz)
  • hr2-Hörbuchbestenliste August 2016 (4. Platz)
  • Hörbuch des Jahres 2016 der hr2-Hörbuchbestenliste
  • Preis der deutschen Schallplattenkritik 2016 (Bestenliste 3. Quartal)

Rezensionen (Auswahl)

  • Carolin Würfel: So vielstimmig haben wir New York noch nie gehört. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 25 vom 30.1.2016, S. 13.
  • Alexander Kosenina: New York, wie es quietscht und knattert. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 113 vom 17.5.2016, S. 12 (CD-Edition).
  • Stefan Fischer: Die Glückssucher. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 114 vom 19.5.2016, S. 39.
  • Alexander Kosenina: Im Getriebe der Großstadt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 117 vom 21.5.2016, S. 16.
  • Christian Deutschmann: Glück und Elend. In: epd medien, Nr. 22 vom 27.5.2016, S. 23.
  • Rafik Will: Stereotype als Stilmittel. In: taz, die tageszeitung vom 21.5.2016, S. 33.
  • Angela di Ciriaco-Sussdorff: Allegorie einer Großstadt. In: Medienkorrespondenz, Nr. 13 vom 24.6.2016, S. 7.
  • Volker Hage: Ein akustischer Raum, ein Hörereignis. In: Medienkorrespondenz, Sonderdruck zur Leipziger Buchmesse vom 10.3.2017.

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