Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Ödön von Horváth
Der jüngste Tag (2. Teil)
Live-Mundarthörspiel
Vorlage: Der jüngste Tag (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Klaus Spürkel
Bearbeitung (Musik): Harald Kniebühler
Dramaturgie: Uta-Maria Heim
Technische Realisierung: Johannes Grosch, Nicole Jörg
Regie: Klaus Spürkel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Christoph Hüllstrung Thomas Hudetz Doris Wolters Frau Hudetz Klaus Spürkel Alfons, ihr Bruder Volkmar Straub Wirt zum Wilden Mann Cornelia Schmidt Anna, seine Tochter Frank Sauer Ferdinand, ihr Bräutigam Gisela Strähle Leni, Kellnerin Sigi Schwarz Frau Leimbguber Hugo Rendler Waldarbeiter Georg Blumreiter Gendarm/Kriminaler/Kommisar Diebold Maurer Kohut, Heizer Martin Graff Vertreter Rolf Dienewald Staatsanwalt Klaus Gülker Ein Gast/Moderator Thomas C. Breuer Streckengeher/Pokorny
Ein kleiner Bahnhof in einem kleinen Ort in Süddeutschland
zu Dampflokzeiten. Das Personal: Der Stationsvorstand,
ein »Hiesiger«, seine Frau, etliches älter als er
und »nicht von hier«, nebst ihrem Bruder, der Wirt des
Gasthauses, die Tochter des Wirts, die Bedienung, Reisende,
Fremde, und natürlich das Dorf, in dem sich alle
als »seit jeher von hier« fühlen. Ein ganz normaler kleiner
Ort eben. Nun geschieht etwas, was die gewohnte
Ordnung durcheinanderbringt: Der pflichtbewusste
Stationsvorstand versäumt es, ein Signal für den durchfahrenden
Eilzug zu geben. Ein Zugunglück mit Toten
und Verletzten ist die Folge. Der von allen geschätzte
Stationsvorstand wird verhaftet, kommt aber durch die
Falschaussage Annas, der Tochter des Wirts, wieder frei.
Ein großes Fest wird gefeiert. Danach sagt seine eigene
Frau gegen ihn aus. Die Stimmung beginnt zu kippen,
bis eine regelrechte Jagd auf ihn losgeht.
Der Aufführungsort, die KUMEDI in Riegel, ist ein ehemaliger
kleiner Bahnhof in einem kleinen Ort in Süddeutschland.
Weitere Informationen
Ödön von Horváth, geboren 1901 in Fiume, dem heutigen Rijeka / Kroatien, verbrachte seine Kindheit, aufgrund des Diplomatenberufs seines
Vaters, in Belgrad, Budapest, Pressburg und München. Zwischen
1924 und 1933 hielt er sich überwiegend im Landhaus der Familie
in Murnau am Staffelsee auf. Hier entdeckt er seine literarischen
Motive, entwickelt sein neues Volkstheater und seine Form
der Mundart. Tragik und Ironie kennzeichnen seine Theaterstücke.
1938 entschließt er sich zur Emigration nach Amerika. Auf
dem Weg dorthin will er am 1. Juni in Paris über die Verfilmung
von »Jugend ohne Gott« verhandeln. Am selben Tag wird er auf
den Champs-Élysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2016
- Erstsendung: 04.06.2016 | SWR4 Baden-Württemberg | 50'00