ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Kamogawa Delta Intoxication
Hörstück als Cut-Up
Komposition: Thomas Weber
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Daniel Senger, John Krol
Realisation: Iris Drögekamp, Thomas Weber
Wie 2014 mit »For All my Walking« von Ulrike Haage/ Eric Schaefer setzt das SWR2-Hörspiel seine Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut im japanischen Kyoto fort. 2015 erhielten das Stipendium in der Villa Kamogawa Iris Drögekamp und Thomas Weber. Zu ihrer Text/ Geräusch/Musik-Arbeit schreiben sie: »Sprachlosigkeit als Ausgangspunkt ist Fluch und Segen. Worte, Geräusche, der Klang der Städte werden aufgelesen und entziffert. Es ist ein Rausch, ein Rauschen. KAMOGAWA DELTA INTOXICATION ist das ›mise en abyme‹ in die Unübersetzbarkeit. Ein akustisches Gewebe rhythmischer Differenzierungen und musikalischer Assoziationen. Es entsteht ein System von Schichtungen und Geschichten aus akustischen Begegnungen am und um den Fluß Kamo in Kyoto. Neben den improvisierten Melodien der Milane am Flussufer hören wir vorbeifahrende Polizeiautos, brummende Klimaanlagen, die Motorräder auf der Kawabata Dori, die nahegelegenen U-Bahn-Stationen und als spinnwebfeine, transpazifische Verbindungen den Delta Blues, wenn der Kamo nach der Regenzeit fast so viel Wasser führt wie der Mississippi.« (Drögekamp/Weber)
Iris Drögekamp, geboren 1967 in Hagen/Westfalen, lebt als Hörfunk- und Hörspielregisseurin des SWR in Baden-Baden und Hamburg. Daneben realisiert sie eigene Hörstücke und Performances, zahlreiche Auszeichnungen: u. a. »Karl-Sczuka-Preis«. Seit 2007 verschiedene Lehraufträge an Kunsthochschulen.
Thomas Weber, geboren 1969 in Karlsruhe, gründete 1996 das Musikprojekt »Kammerflimmer Kollektief«, deren Album »Désarroi« (2015) national wie international große Beachtung fand. Hier, wie als Musiker, Produzent und Komponist, arbeitet er in akustischen und elektronischen Kontexten. Daneben realisiert er Hörspiele und Filmmusiken.