Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Arkadi Strugazki, Boris Strugazki
Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang
Vorlage: Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang (За миллиард лет до конца света) (Roman, russisch)
Übersetzung: Welta Ehlert
Bearbeitung (Wort): Walter Adler
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Judith Rübenach
Regieassistenz: Christof Schwab
Regie: Walter Adler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Axel Milberg Erzähler Michael Wittenborn Maljanow Ulrich Matthes Wetscherowski Matthias Bundschuh Gubar Robert Dölle Sykow Hanns Jörg Krumpholz Waingarten Werner Wölbern Snegowoi Constanze Becker Irina Andreas Grothgar Der Rothaarige Susanne Schieffer Lida Abak Safaei-Rad Mutter des Fünfjährigen Steven Biedermann Junge Janek Petri Packetbote Lilith Häßle Frau Horst Hildebrand Mann Kirstin Petri Störstelle
Leningrad in den 1970er-Jahren: Der Astrophysiker Maljanow
wird durch eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse
von der Vollendung seiner Arbeit über »Die Wechselwirkung
der Sterne und der diffusen Materie« abgehalten:
Er erhält eine nicht bestellte Lieferung bereits bezahlter
Delikatessen; eine attraktive Unbekannte, die behauptet,
eine Schulfreundin seiner Frau zu sein, steht vor der Tür
und verbringt die Nacht in seiner Wohnung; sein Nachbar,
der für ein Geheimprojekt der Regierung arbeitet,
begeht Selbstmord oder wird ermordet und Maljanow
wird als Verdächtiger von der Polizei vernommen. Von
einigen bekannten Wissenschaftlern aus anderen Fachrichtungen
erfährt er, dass diese ebenfalls von ihrer
Arbeit abgehalten werden. Steckt hinter diesen Vorgängen
eine außerirdische Superzivilisation, die den Fortschritt
der Menschheit aufhalten will?
»Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang« erschien
1976 in der Zeitschrift »Snanie – sila« (»Wissen ist
Macht«). Die Strugatzkis zählen diesen Roman zu ihren
Lieblingswerken. In die Handlung flossen Erlebnisse aus
dem Jahre 1974 ein, Boris Strugatzki wurde in diesem
Jahr von den zuständigen Organen der sowjetischen
Staatsmacht als Zeuge vorgeladen. Auch wenn der
Entstehungskontext des Romans – die Sowjetunion –
deutlich erkennbar ist, bleibt die Thematik zeitlos: Der
hoffnungslose Kampf eines Menschen, der den Drang
verspürt, gegen eine unbarmherzige und unnachgiebige
Macht Widerstand zu leisten.
Weitere Informationen
Arkadi und Boris Strugatzki – Arkadi (geboren 1925 in Butami/Georgien,
gestorben 1991 in Sankt Petersburg) und Boris Strugatzki (geboren 1933 in Leningrad,
gestorben 2012 in Sankt Petersburg) – zählen zu den bedeutendsten und erfolgreichsten
russischen Autoren der Nachkriegszeit. Arkadi wurde während seiner
Armeezeit zum Dolmetscher ausgebildet und arbeitete nach 1955 als Verlagslektor
und Übersetzer englischer Science-Fiction in Moskau. Boris studierte Stellarastronomie
an der mathematisch-technischen Fakultät der Leningrader
Universität und arbeitete als Programmierer am Observatorium Pulkowo bei
Leningrad. 1964 gaben die Strugatzkis ihre Berufe auf, um als freischaffende
Schriftsteller zu arbeiten. Die Romane der Brüder sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Abrechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Ihre Bücher
sind in einer Gesamtauflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren
erschienen und in mehr als 30 Sprachen übersetzt
worden. Viele ihrer Romane wurden verfilmt – u. a. »Picknick am
Wegesrand« unter dem Titel »Stalker« von Andrej Tarkowskij.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2016
- Erstsendung: 18.12.2016 | SWR2 | 96'18
Rezensionen (Auswahl)
- Christian Hörburger: Vielschichtiges Gruselett. In: Medienkorrespondenz, Nr. 26 vom 23.12.2016, S. 57.