Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Wolfgang Altendorf
Thomas Adamsohn
Regie: Friedhelm Ortmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Claus Clausen Der Frager Hans Jörg Knaben Thomas Adamsohn Viktor Weiß Pelzer Manfred Krüger Klatt Kurt Lieck Direktor Brigitte König Seine Frau Alfred Schieske Serrig Wolfgang Schirlitz Alba
Es ist begreiflich, daß in der "Woche der Brüderlichkeit"
unser Gedenken insbesondere den Opfern des Rassenwahns
gehört, an deren Leiden wir - sei es auch nur duch unser
passives, von Angst und Gleichgültigkeit bestimmtes
Verhalten - mitschuldig geworden sind. Das Hörspiel, aus
diesem Anlaß gesendet, zeigt die tragische Situation eines
jüdischen Waisenjungen, der auf Anweisung der Behörden das
Internat, in dem er eine zweite Heimat gefunden hat,
verlassen soll. Zwar versucht der Leiter der Schule, sich
der Verfügung zu widersetzen, aber der Junge hat begriffen,
daß in diesem Ringen mit den behördlichen Instanzen nicht
nur seine Existenz, sondern auch die seiner Schule und
seiner Freunde auf dem Spiele steht. Verzweifelt sucht er
nach einem Ausweg. Er findet ihn, in dem er sich selbst zum
Opfer bringt. - Das Stück Altendorfs schließt mit einer
Mahnung: "Wissen wir, was morgen geschehen wird? Auch wir
haben damals geglaubt, so etwas könnte nie geschehen, nie.
Und trotzdem ist es geschehen ... Wenn wir nicht aufpassen,
wenn wir nicht immer daran erinnern, kommt es eines Tages
wieder und verschlingt uns. "
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk
- Erstsendung: 17.03.1957 | 65'25