Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Gerd Lüpke
In de Schruuv
Niederdeutsches Hörspiel
Technische Realisierung: Karl-Otto Bremer, Evelyn Seeliger
Regieassistenz: Jutta Zech
Regie: Hans-Jürgen Ott
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jochen Schenck Jan Janssen, Dichter Ursula Hinrichs Elke, seine Frau Christine Brandt Heidrun, deren Freundin Ingeborg Walther Fräulein Tippke, Sekretärin Ernst Grabbe Doktor Eilert, Chefarzt Karl-Heinz Kreienbaum Erzähler
Vor hundert Jahren saßen schlafrockbekleidete Dichter - siehe Spitzwegs "Armer Poet" - in ihrer Dachkammer unter einem aufgespannten Regenschirm im Bett und dichteten in aller Ruhe vor sich hin. Vor fünfzig Jahren beschrieben die Dichter in romanischen und anderen Cafés ohne kommerzielle Hintergedanken die Marmortischplatten mit mehr oder weniger unsterblichen Versen. Heute haben sie, wenn man Gerd Lüpke glauben darf, Sekretärinnen, klimatisierte Büros und Telexanschlüsse. Sogar plattdeutsche Schrieverslüüd stehen heutzutage, behauptet der Autor - und er müßte es eigentlich wissen - unter dem Druck von Telefon, Terminkalender und Repräsentation. Jedenfalls trifft das für den Lokalpoeten Jan Janssen in Lüpkes heiter-satirischem Spiel "In de Schruuv" zu, dem eines Tages das zweifelhafte Glück beschieden wird, zu Weltruhm zu gelangen. Es versteht sich, daß dieser kometenhafte Aufstieg eine Reihe bisher unbekannter Probleme mit sich bringt, und wenn der eine oder andere Hörer - er muß nicht unbedingt ein Dichter sein - bei allem Spaß am Leid des Weltberühmten plötzlich nachdenklich werden sollte, so stünde auch das der Absicht des Autors nicht entgegen.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Norddeutscher Rundfunk
- Erstsendung: 13.05.1974 | 56'50