ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Pfarrer Weltsprech und Doktor Hoffnung
Redaktion: Steffen Moratz
Technische Realisierung: Holger König, Christian Grund
Regieassistenz: Thekla Harre
Regie: Steffen Moratz
Ob als Beamter in Brüssel oder als Tourist zwischen Warschau und Lissabon - wer in der EU unterwegs ist, verständigt sich auf Englisch. Und das, obwohl nach dem Brexit Englisch nur noch auf drei Inseln Amtssprache sein wird: Irland, Malta und Zypern. Klaus-Dieter Neuhaus, Jungakademiker ohne feste Stelle, reist deshalb nach Brüssel, um der zuständigen EU-Kommissarin Henriette Oberhagen eine neue Amtssprache für Europa schmackhaft zu machen. Englisch war gestern, die Zukunft gehört dem Volapük! Eine Kunstsprache, vor 150 Jahren von dem badischen Pfarrer Johann Martin Schleyer erfunden, soll endlich kulturelle Gleichheit zwischen den Europäern herstellen. Kleine Völker wie Griechen oder Slowaken, werden nicht länger gegenüber Deutschen und Franzosen benachteiligt. Um die Kommissarin von seinem zukunftsweisenden Projekt zu überzeugen, stellt Neuhaus einiges auf die Beine: er führt sie nach Süddeutschland zu den Vätern des Volapük und zu Schleyers erfolgreichstem Konkurrenten nach Warschau, jenem „Doktoro Esperanto“, dem polnischen Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof. Und die Lehrpläne zur Einführung der neuen Sprache liegen schon bereit …
Frank Naumann, geboren 1956 in Leipzig, studierte Philosophie in Berlin. Von 1989 bis 1998 lehrte er an der Humboldt-Universität zu Berlin Kommunikationspsychologie. Seit 1998 arbeitet er als freier Autor. Beim MDR produzierte bereits seine Hörspiele (Auswahl): „Dederisch für alle“ und „FOXp2 - Das Tier spricht“. Weitere Hörspiele: „Basel, wir kommen“ (RBB), „Absturz der Gladiatoren“ (WDR) „Die verbotene Welt“ (SR/RBB).
Ludwik Lejzer Zamenhof, geboren 15. Dezember 1859 in Bialystok, starb am 14. April 1917 in Warschau. Er war ein polnischer Augenarzt und begründete unter dem Pseudonym Doktoro Esperanto (deutsch: Doktor Hoffender) die Plansprache Esperanto.