Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Hilda Kühl
Een Keerl warrn
Niederdeutsches Hörspiel
Technische Realisierung: Werner Stemmer, Dorit Gerrelmann
Regieassistenz: Hans Helge Ott
Regie: Curt Timm
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heinz Lanker Bernhard Meinert Ruth Bunkenburg Hanna, seine Frau Frank Grupe Uwe, ihr Sohn Marie-Luise Cardell Heike, ihre Tochter Walter Kreye Jonny, Uwes Freund Paul Edwin Roth Mertens, Regierungsrat Edgar Bessen Korl Herbert Leonhardt Geerd Ingrid Andersen Ingrid Karl-Heinz Kreienbaum 1. Polizist Hans Rolf Radula 2. Polizist Willi Backenköhler Radfahrer
Zwei Jugendliche sind mit einem Motorrad tödlich verunglückt. überhöhte Geschwindigkeit, vermutet die Polizei, da keinerlei Hinweise vorhanden sind, die auf ein Verschulden Dritter schließen lassen. Zwischen den nüchternen Tatsachen, die später in den Polizeiakten ihren Niederschlag finden werden, hat Hilda Kühl ihr Hörspiel angesiedelt. Sie versucht nicht, den Unfall selbst zu erklären, wohl aber dessen Hintergründe und psychologische Voraussetzungen. Hilda Kühl stellt ein ungleiches Freundespaar vor: den kaltschnäuzigen, überlegenen Jonny, der auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschreckt, um zu Geld zu kommen, und den unselbständigen, ganz dem Einfluß des Freundes unterworfenen Uwe. Oberflächlich gesehen, könnte man von Uwe behaupten, er sei in "schlechte Gesellschaft" geraten, aber dabei läßt es die Autorin nicht bewenden. Sie zeigt, daß ein labiler Charakter oftmals auch das Ergebnis einer falschen, weil widersprüchlichen Erziehung sein kann: Die Mutter hat Uwe verhätschelt, sein Vater wollte einen "Kerl" aus ihm machen. Zwischen diesen Extremen hin- und hergerissen, gelingt es Uwe nicht, jenes Maß an Selbstbewußtsein zu entwickeln, das erforderlich wäre, um sich dem negativen Einfluß seines Freundes zu widersetzen.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen
- Erstsendung: 24.06.1974 | 55'05