Ars acustica
Autor/Autorin:
Anna Zett
Industrie und Glück.
Meine Stimme irrt durch ein holistisches System
Komposition: Tian Rotteveel
Technische Realisierung: Nadja Krüger
Realisation: Anna Zett, Kristof Trakal
Eine Gruppe von Künstler/innen und
Heiler/innen trifft sich in einem Gartenhaus
zu einem immersiven Experiment.
Mit Hilfe eines vom spätmittelalterlichen
Tarot de Marseille adaptierten Kartenspiels
versuchen sie zwischen der Gegenwart
und der mythischen Ära der
Weimarer Republik eine drahtlose Verbindung
herzustellen. Auf dem Spiel
steht die Möglichkeit, mit Hilfe der eigenen
Stimme Bedeutung zu erzeugen, Bedeutung
zu zerstören, sich aufeinander
einzustimmen und mit anderen abzustimmen.
Trumpfkarte Nummer 0, früher
der Narr, heißt bei ihnen Odradek, nach
Franz Kafka ein ungreifbares kindliches
Ding ohne Vergangenheit, ohne Zukunft,
ein Ding, das ohne Stimme spricht. Um
das von der Künstlerin Anna Zett entworfene
Kartendeck Industrie und Glück
zum Wahrsagen zu bringen, muss jemand
Odradek eine Stimme leihen. Doch
ein einzelner Körper reicht nicht aus, es
braucht gemeinsame Übungen, verbale
und non-verbale Kommunikationsversuche.
Einzeln und gemeinsam bewegen
sich die vier Spieler/innen durch das
Ordnungssystem der Karten und des
Gartens. Keine/r von ihnen kennt die
ganze Erzählung, erst im Prozess des
Spiels entsteht die Narration von Industrie
und Glück.
Weitere Informationen
Anna Zett, geboren 1983, arbeitet als Künstlerin und Autorin.
Ihre performativen, akustischen und filmischen
Arbeiten werden in Museen und Projekträumen,
im Rahmen von Festivals und Konferenzen
gezeigt, darunter Serpentine Gallery
London, Whitney Museum New York.


Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2017
- Erstsendung: 29.09.2017 | Bayern 2 | 21:05 Uhr | 54'36