ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
William Shakespeare, Charles Lamb, Mary Ann Lamb
Cymbelin
Vorlage: Cymbeline (Theaterstück, englisch), Tales from Shakespeare (Kinderbuch, englisch)
Übersetzung: Dorothea Tieck
Bearbeitung (Wort): Heinz Seyfarth
Komposition: Siegfried Franz
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Edda Kerwien, Anne Zwolle, Lilo Hubert, Günter Ziegler, Lieselotte Engster
Regieassistenz: Paul Paulschmidt
Regie: Fritz Schröder-Jahn
"Cymbelin" erschien zuerst in der Gesamtausgabe seiner Werke, der Folio von 1623, und galt als Shakespeares letzte Tragödie, obgleich man das Stück heute vielmehr als eine tragikomische Romanze lesen kann. Wie oft bei den Werken Shakespeares ist "Cymbelin" eine Art Mixtur, die Versatzstücke anderer historischer und novellistischer Stoffe kombiniert, in dramatischer Gestalt. Der titelgebende Cymbelin, der König Britanniens, steht unter dem Einfluss seiner zweiten Frau. Diese hasst Imogen, seine Tochter aus erster Ehe, da diese den Edelmann Posthumus Leonatus geheiratet hat und nicht Cloten, den Sohn der Königin aus einer früheren Ehe. Posthumus wird von Cymbelin nach Rom verbannt, wo er mit dem Italiener Iachimo eine verhängnisvolle Wette um Imogens Treue eingeht. Aus Britannien zurückgekehrt, behauptet Iachimo, Imogen verführt zu haben und beweist es mit einigen intimen Details. Posthumus fällt auf den Betrug herein. In rasender Eifersucht will er Imogen von seinem Freund Pisanio umbringen lassen. Dieser bringt die Tat aber nicht übers Herz, vertraut sich Imogen an und rät ihr, als Mann verkleidet nach Italien auf der Suche nach ihrem Ehemann zu gehen. Mittlerweile ist zwischen Rom und Britannien der Krieg ausgebrochen. Zahlreiche Wendungen und Irrwege, Shakespeare-typische Verkleidungen und Verwechslungen münden dennoch in ein märchenhaftes Happy End.
Der englische Dramatiker William Shakespeare ist wahrscheinlich der bekannteste Dichter der Welt. Während seine Werke in alle gängigen Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt werden, weiß man über sein Leben nur wenig. Selbst das genaue Geburtsdatum von William Shakespeare ist nicht genau überliefert. Wahrscheinlich wurde er aber drei Tage vor seiner Taufe am 26. April 1564 in der nahe Birmingham gelegenen Ortschaft Stratford-upon-Avon geboren. Er stammt offenbar aus einem wohlhabenden Elternhaus: Sein Vater John war Handschuhmacher, Ratsherr und zwischenzeitlich Bürgermeister von Stratford. Seine Mutter Mary stammte aus einer angesehenen katholischen Familie. Die Dokumente über Shakespeares Leben sind ansonsten spärlich: Es gibt kaum Handschriftliches von ihm, keine Berichte von Freunden oder verbürgte Anekdoten. Überliefert ist, dass er nach dem Besuch der örtlichen Lateinschule die Bauerntochter Anne Hathaway heiratete, mit der er drei Kinder bekam. Ab 1592 lebte er in London, schloss sich einer Schauspieltruppe an und etablierte sich als Autor. Er schrieb Komödien, Historiendramen und Tragödien, gelegentlich trat er auch aus Schauspieler auf. Mit 46 Jahren kehrte er nach Statford zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Als er am 23. April 1616 starb, verfügte er über einen umfangreichen Besitz.