Hörspielbearbeitung
Denn sie sterben jung (1. Teil)
Vorlage: Denn sie sterben jung (Barefoot Dogs) (Roman , englisch)
Übersetzung: Johann-Christoph Maass
Bearbeitung (Wort): Matthias Kapohl
Komposition: Nikolai von Sallwitz
Dramaturgie: Michael Becker
Technische Realisierung: Werner Jäger, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Luise Weigert
Regie: Matthias Kapohl
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Christian Redl José Victoriano Arteaga Lisa Jopt Fernanda Amelie Barth Tammy Lena Geyer Sash Penelope Frego Jen Therese Hämer Diane Nikolaus Benda Kurator Justine Hauer Justina Francesco Schramm Bernardo Tanja Schleiff Carolina Laura Sundermann Ms. Brinkmann Julia Fritz Ambrose Svenja Wasser Josefina Judith Jacob Trainerin Susanne Wolff Laura Torben Kessler Plutarco Mills Claudia Mischke Filialleiterin Elisa Schlott Ximena Gustav Schmidt Homero Ilse Strambowski Nachbarin
José Victoriano, der Patriarch der wohlhabenden Familie Arteaga, wird entführt. Er ist nur ein Opfer von vielen in Mexiko, doch für seine Angehörigen ändert sich schlagartig ihre Welt. Mit dem Tode bedroht fliehen sie, nach Amerika, Europa. Antonio Ruiz-Camacho erzählt in acht Geschichten, die sich wie Puzzleteile ineinander verschränken, den Zerfall einer Familie, schildert ihr Leben in der Fremde, die Versuche, dort Fuß zu fassen und deren Scheitern. In Austin, wo Laura, die Tochter des Entführten, jetzt mit ihrer Familie lebt, begegnet sie einem jungen mexikanischen Expat in einem Waschsalon. Während draußen Waldbrände wüten, schließen sie sich hinter heruntergelassenen Jalousien in seiner Wohnung ein, für zwei Tage. Und dann? In New York sind Bruder und Schwester, seine Enkel, im Apartment eines Verwandten untergekommen. Sie unterhalten sich, über ihren Großvater, über Mexiko, Sex, doch da ist dieses Kratzen in der Wand, verstörend und Furcht einflößend. Noch in Mexiko-Stadt wartet seine Geliebte mit ihrem gemeinsamen Sohn auf ihn, denkt, er habe sie verlassen, diesmal für immer, bis sie von den Paketen erfährt, deren Inhalt keinen Zweifel an seinem Verbleib lassen. Ob in Austin, New York oder Madrid, ob Tochter, Sohn, Enkel, Geliebte oder Bedienstete, Antonio Ruiz-Camacho seziert die Seelen der Entwurzelten, beschreibt ihre Ängste, ihre Sehnsüchte, ihren inneren Kampf, mit diesem doppelten Verlust, dem eines geliebten Menschen und dem der Heimat, umzugehen. Authentisch und kunstvoll, immer ganz nah an seinen Figuren, hart und ungeschliffen, poetisch und mitfühlend.
Weitere Informationen
Antonio Ruiz-Camacho, wurde 1973 in Toluca, Mexiko geboren. Dort arbeitete er als Journalist, bevor er nach Austin, Texas zog, wo er mit seiner Familie heute lebt. Er hat zahlreiche Stipendien erhalten, in verschiedenen Zeitschriften, darunter in der New York Times, veröffentlicht und stand mit seinem Debüt "Denn sie sterben jung" auf diversen Jahresbestenlisten, u. a. von Kirkus Reviews, San Francisco Chronicle und Texas Observer.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2019
- Erstsendung: 08.01.2020 | NDR Kultur | 54'01
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Denn sie sterben jung. In: Süddeutsche Zeitung vom 04.01.2020. S. 43.
- Alexander Matzkeit: Das Verschwinden. In: epd medien Nr. 29. 17.01.2020. S. 29f.