Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Maxim Biller
Sechs Koffer (1. Teil)
Vorlage: Sechs Koffer (Roman)
Bearbeitung (Wort): Walter Adler
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Werner Jäger, Sonja Röder, Peter Hamacher
Regieassistenz: Constanze Renner, Natia Koukoulli-Marx
Regie: Walter Adler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Sylvester Groth Max Biller Ulrich Noethen Sjoma Biller Corinna Kirchhoff Rada Biller Robert Dölle Dima Biller Christian Redl Lev Biller Judith Engel Natalia Gelernter Jordy-Leon Sun Max Biller Kind Robert Gallinowski Mirek Scheinpflug Julia Fritz Jelena Biller Marina Galic Hanka Zweigová Nicolas Handwerker Max Biller als Teenager Rainer Homann Major Stejskal Anna Maria Marx Etti als Teenager Bert Linnemann Sprecher
In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die
von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal
geht es dabei um Leben und Tod.
»Sechs Koffer« erzählt die Geschichte einer russisch-jüdischen
Familie auf der Flucht von Ost nach West, von
Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich. Aus sechs
Perspektiven erzählt der Roman von einem großen Verrat,
einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des inzwischen
in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion
hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene
Verwandtschaft.
Eine Erzählung über sowjetische Geheimdienstakten,
über das tschechische Kino der Nachkriegszeit, vergiftete
Liebesbeziehungen und die Machenschaften sexsüchtiger
Kultur-Apparatschiks. Zugleich ist es aber auch eine
Geschichte über das Leben hier und heute, über unsere
moderne, zerrissene Welt, in der fast niemand mehr dort
zu Hause ist, wo er geboren wurde und aufwuchs.
»Dieser Roman ist ein kunstvoll geschliffener Edelstein.
Immer wieder blitzt eine andere Facette auf, bricht ein
anderer Schein hervor, eine neue geschliffene Seite. Eine
Epoche ist darin eingeschlossen, die Härte einer Zeit, so
rätselhaft klar. Großartig, nein, nicht artig, groß: Maxim
Biller.« (Robert Menasse)
»Wie hütet man ein Familiengeheimnis? Indem man es
allen erzählt. Maxim Biller ist mit diesem Buch ein wahres
Kunststück gelungen.« (Durs Grünbein)
Weitere Informationen
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in
Deutschland. Er studierte in Hamburg
und München Literatur sowie an der
Deutschen Journalistenschule in München
und hat sich als Journalist vor allem
durch seine Kolumne »100 Zeilen Hass« in
der Zeitschrift Tempo einen Namen gemacht.
1990 erschien sein erster Erzählungsband
, »Wenn ich einmal reich und tot bin«, 2000 sein erster
Roman »Die Tochter«. Im Jahr 2003 erregte die Affäre um seinen
Roman, »Esra« Aufsehen – nach einer Klage wegen Verletzung von
Persönlichkeitsrechten untersagte das Landgericht München die
weitere Verbreitung des Romans. Von Oktober 2015 bis Dezember
2016 war er Teilnehmer in der Neuauflage des Literarischen
Quartetts im ZDF. Biller lebt in Berlin.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2020
- Erstsendung: 04.04.2021 | SWR2 | 96'20
Rezensionen (Auswahl)
- Angela di Ciriaco-Sussdorf: Die Geschichte einer gehetzten Familie. In: Medienkorrespondenz Nr. 8. 23.04.2021. S. 42f.