Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Thomas Pynchon
Die Enden der Parabel / Gravity's Rainbow (2. Teil der siebenteiligen Fassung (Teil 1.4 bis Teil 3.2))
Vorlage: Gravity's Rainbow (dt. "Die Enden der Parabel") (Roman, Englisch)
Übersetzung: Elfriede Jelinek, Thomas Piltz
Dramaturgie: Manfred Hess, Sabine Küchler
Technische Realisierung: Tanja Hiesch, Anke Schlipf, N. N., Martin Vögele, Christian Eickhoff, Thomas Rau, Thomas Monnerjahn, Andreas Stoffels, Alexander Brennecke, Andreas Meinetsberger, Sonja Rebel, Susanne Beyer, Jan Fraune, Gunda Herke
Regieassistenz: Kathrin Herm
Regie: Klaus Buhlert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Franz Pätzold Erzähler Felix Goeser Pirat Prentice Golo Euler Tyrone Slothrop Bibiana Beglau Katje Borgesius Jens Harzer Dr. Pointsman Wolfram Koch Roger Mexico Corinna Harfouch Margaritha “Greta” Erdmann Thomas Thieme Oberst Dominus Blicero Manuel Harder Oliver “Tantivy” Mucker-Maffick, Franz Pökler, Gerhardt von Göll, Corporal, Colonel, Oberleutnant, Richard M. Zhlubb Jenny König Jessica Swanlake Manfred Zapatka Brigadier Pudding, Laszlo Jamf, Dr. Kevin Spectro, Thomas Gwenhidwy Johannes Silberschneider Wimpe, Mario Schweitar, Prof. Glimpf, Geza Rözsavölglyi, Rollo Groast, Klaus Närrisch Timo Dierkes Oberst Enzian, St.-Just Grossout Werner Wölbern Miklos Thanatz, Horst Achtfaden, Spontoon Roman Kanonik Oberst Wjatscheslaw Tschitscherin, Dr. Porkjéwitsch, Wache Mareike Beykirch Ghislaine, Geli Tripping, Shirley Martin Engler Seaman „Pig“ Bodine, Chiclitz, Pvt. Paddy McGonigle, Denis Joint, Berichterstatter Gen Seto Ensign Morituri Stefan Wilkening Dodson-Truck, General Wivern, Herr Haftung Marc Hosemann Säure Bumme Lars Rudolph Osbie Feel, Krypton, Le Froyd, Lucifer Amp, Berichterstatter Hendrik Arnst Blodgett Waxwing, Constable Stuggels, Stimme Max von Pufendorf Teddy Bloat, Jeremy, Kurt Mondaugen, Broderick Slothrop Christiane Roßbach Frau Gnahb, Mrs. Quoad, Tamara, Augenzeuge Dimitrij Schaad Dschabájew, Nicolai Ripow, Semjáwin, Mrawenko, Schdajew, Harvey Speed Christopher Heisler Carroll Eventyr, Tyrone Slothrop jung Sebastian Schwarz Peter Sachsa, Edwin Treacle, Milton Gloaming Jan Bülow Otto Gnabb, Pavel Elisa Plüss Darlene, Trudi, Cynthia, Stefania Jens Wawrczeck Byron die Birne, Max und Moritz Peer Oscar Musinowski Muffage, Schnorp, Floyd Perdoo, Interviewer Natali Seelig Graciela Imago Portales Vidina Popov Bianca Erdmann, Ilse Pökler, Maggie Dunkirk, Mädchen, Hilfssoldatin Anton Andreew Ludwig, Procalowski, Christian, Kollege, Eddy Pensiero, Hendryk der Hase, Stimme Bernardo Arias Porras Francisco Squalidozzi, Andreas Hanna Plaß Leni Pökler
»Ich kann doch den Nobelpreis nicht kriegen, wenn Pynchon
ihn nicht hat! « (Elfriede Jelinek, 2004)
In dem wie ein surrealer Comic anmutenden Roman mit
seinen zahlreichen Nebenhandlungen fächert sich das
Geschehen über vier Kapitel auf.
Teil 1: Jenseits der Null. Zeit: 18. bis 26. Dezember 1944.
Der englische Geheimagent Pirate Prentice erwacht aus
dem Albtraum der Zerstörung Londons durch die V2. Wie
der US-Geheimdienst weiß er, dass jeder Einschlag der
Rakete mit dem Sexleben des in London stationierten GI
Tyrone Slothrop zu tun haben soll. Der Pawlowianer Dr.
Pointsman und seine Mitarbeiter bei der »Weißen Visitation
«, einer Einheit zur psychologischen Kriegsführung,
untersuchen Slothrop u. a. mit Hilfe der Wahrheitsdroge
Natriumamythal. Sie erfahren nicht viel mehr über Slothrop,
als sie bereits wissen: Slothrops Vater hatte den
Säugling Tyrone für Experimente an den Verhaltenswissenschaftler
Laszlo Jamf »verkauft«. Damit er Erektionen
bekommen soll, wurde er u. a. mit dem Plastikstoff Imipolex
G konditioniert, der bei der Herstellung der V2 eingesetzt
wird.
Teil 2: Ein Urlaub im Casino Hermann Göring. Zeit: Weihnachten
1944 bis Pfingsten (20. Mai ‘45). Das Casino ist ein
Militärressort an der inzwischen befreiten französischen
Riviera. Hierhin wird Slothrop geschickt, aber von Mitarbeitern
der »Weißen Visitation« überwacht, unter ihnen
die holländische Doppelagentin Katje. Er findet heraus,
dass es eine Rakete mit der Seriennummer 00000 gibt,
die eine mysteriöse Komponente namens »Schwarzgerät
« enthält, hergestellt aus Imipolex G. Da er sich verfolgt
glaubt, flieht Slothrop aus dem Casino und setzt sich nach
Deutschland ab.
Teil 3: In der Zone. Zeit: 18. Mai bis 6. August 1945, Tag des
Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Slothrop gelangt
in Deutschland an Informationen über seine Vergangenheit.
Die Suche nach der Rakete wird zur Suche nach seiner
eigenen Identität. Die »Zone« ist zu einer gesetzlosen,
anarchischen Region geworden, in der alle Personen und
Gruppierungen nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind.
In Nordhausen trifft er auf den russischen Geheimdienstoffizier
Tschitscherin und den Herero Enzian, Mitglied des
am Raketenbau beteiligten afrikanischen »Schwarzkommandos
«, sowie auf den rassistischen US-Major Marvy,
alle auf der Suche nach dem Schwarzgerät. Bei aberwitzigen
Verfolgungsjagden, die über das zerstörte Berlin
nach Peenemünde und Cuxhaven führen, gerät Slothrop
immer tiefer in die Paranoia der »Zone«. Er wechselt seine
Identitäten, um seinen Verfolgern zu entkommen, und
wird unter Drogen gesetzt. Was ist wahr, was falsch an
sadomasochistischen Geschichten um die V2 – wie denen
um den deutschen Raketeningenieur Franz Pökler oder
die Filmschauspielerin Margarita Erdmann? Alles scheint
mit allem, und seit langem, verknüpft: Militär, Krieg, multinationale
Konzerne wie die IG Farben.
Teil 4: Die Gegenkraft. Zeit: 6. August und 14. September
1945. In der Lüneburger Heide verliert sich Slothrops
Geschichte endgültig. Es beginnt sich eine »Gegenkraft«
in der Viermächte-Zone zu formieren. Und langsam hebt
sich auch der Nebel über Imipolex G, dem Schwarzgerät
und seinem Einsatz in Hitlers Vergeltungswaffe V2 mit
der Seriennummer 00000.
Weitere Informationen
Thomas Pynchon, geboren am 8. Mai 1937 in Glen Cove/Long Island, New York, studierte
Physik und Englisch und veröffentlichte bisher acht Romane
und einen Band mit Erzählungen. Er lebt in New York. Sein Roman
»Gravity‘s Rainbow« erschien 1973 und erhielt den National Book
Award; der Pulitzer Preis wurde ihm wegen angeblich pornografischer
Passagen verwehrt. Die deutsche Übersetzung erschien
1981. Bisher hatte Pynchon alle Angebote, seinen bedeutendsten
Roman zu adaptieren, abgelehnt.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk / Deutschlandradio 2020
- Erstsendung: 19.04.2020 | Deutschlandfunk | 00:05 Uhr | ca. 355'00
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Hörbuch Hamburg 2020
Auszeichnungen
- hr2-Hörbuchbestenliste Mai 2020 (5. Platz)
- Hörbuch des Jahres 2020 der hr2-Hörbuchbestenliste
- hr2-Hörbuchbestenliste Juni 2020 (1. Platz)
- Deutscher Hörbuchpreis 2021
Rezensionen (Auswahl)
- Eva-Maria Lenz: Himmelfahrtskommando. In: epd medien Nr. 17. 24.04.2020. S. 42f.
- Oliver Jungen: Raketenwerfer für den Untergang. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17.04.2020. S. 13.
- Markus Ehrenberg: Erst die Explosion, dann der Knall. In: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 17.04.2020. S. 23. (Auch: Der Tagesspiegel)
- Gaby Hartel: Ausuferndes Glück. In: taz. die tageszeitung vom 17.04.2020. S. 17.
- Stefan Fischer: Was für eine Rakete. In: Süddeutsche Zeitung vom 17.04.2020. S. 31.
- Bock, Christof: Das Hörspiel-Ereignis des Jahres. In: Maerkische Allgemeine Zeitung Potsdam vom 16.04.2020. S. 10.
- Ruthard Stäblein: Das schöpferische Wort. In: Medienkorrespondenz Nr. 10. 22.05.2020. S. 15ff.
- Florian Welle: "Was zum Teufel geht hier vor?" In: Süddeutsche Zeitung vom 15.05.2020. S. 11.
- Alexander Cammann: Raketen schlagen in Los Angels ein. In: Die Zeit vom 10.06.2020. S. 50.
- Diemut Roether: "Die Enden der Parabel" ist Hörbuch des Jahres. In: epd medien, Nr. 40, 02.10.2020, S. 21