Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Ingeborg Bachmann

Malina (1. Teil)

Vorlage: Malina (Roman)
Bearbeitung (Wort): Bernadette Sonnenbichler
Komposition: Martina Eisenreich
Redaktion: Cordula Huth
Dramaturgie: Cordula Huth

Regie: Bernadette Sonnenbichler

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Nina KunzendorfMalina
    Edmund TelgenkämperMalina
    Christoph LuserIvan

»Es war Mord«. Mit diesem berühmt gewordenen Satz endet der rätselhafte Liebesroman von Ingeborg Bachmann, der in einer meisterhaften Komposition aus inneren Monologen, Märchen, Briefen, fiktiven Dialogen und Telefonaten von einer ungewöhnlichen Dreiecksgeschichte erzählt. Das weibliche, namenlose Ich lebt mit ihrem Mann Malina,  liebt aber Ivan – der diese Liebe nicht gleichermaßen erwidert. Ivan wird zum heiligen Fluchtpunkt,  und das Telefon, oft das einzige Mittel zur Kommunikation mit der Außenwelt, wird zum quälenden Altar ihrer taumelnden Sehnsucht. Unter dem Einfluss von Tabletten, Angstzuständen und Schlaflosigkeit vermischt sich ihr Erleben mit zahlreichen (Alb-)träumen –  eine omnipotente Vaterfigur taucht darin auf, die in wechselnden Kostümen als KZ-Schlächter und Tochtermörder das weibliche Ich immerzu vernichten will. Innere Schauplätze verschmelzen zunehmend mit äußeren Erscheinungen; ein Vexierspiel aus Missbrauch, historischer Schuld und seelischer Zerstörung entsteht. Bis heute ist Malina eine leidenschaftliche Beschwörung der Unmöglichkeit der Liebe und ein Zeugnis weiblicher Identitätssuche in der Beziehung zu Männern. Nicht umsonst schrieb Elfriede Jelinek, Ingeborg Bachmann sei die erste Frau, die mit »radikal poetischen Mitteln das Weiterwirken des Krieges, der Folter, der Vernichtung in der Gesellschaft, in den Beziehungen zwischen Mann und Frau beschrieben hat.« In der Hauptrolle des erzählenden namenlosen Ichs, das autobiographische Züge Ingeborg Bachmanns aufweist, hören Sie Nina Kunzendorf.

Weitere Informationen
Ingeborg Bachmann (1926 – 1973) war 1951 bis 1953 Rundfunkredakteurin in Wien und lebte danach als freie Schriftstellerin in Italien, München und Zürich. Sie schrieb Lyrik, Prosa, Libretti, Essays, Hörspiele und arbeitete als Übersetzerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

Bernadette Sonnenbichler arbeitet als Regisseurin u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspiel Frankfurt, Berliner Ensemble, Schauspiel Stuttgart und für den BR, hr, NDR und SWR. Ausgezeichnungen u.a.: Hörspiel des Monats und Deutscher Hörbuchpreis.

Nina Kunzendorf spricht die Rolle des namenlosen "Ich".
© HR/Ben Knabe
Nina Kunzendorf spricht die Rolle des namenlosen "Ich". © HR/Ben Knabe

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 2020
  • Erstsendung: 27.09.2020 | hr2-kultur | 22:00 Uhr | 75'40

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2020

Auszeichnungen

  • hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2021(4. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Wolfgang Schneider: Lach mehr, lies weniger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18.01.2021. S. 10. (Zur CD-Edition)

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