 Hörspielbearbeitung
 Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin: 
    Raoul Schrott
    
Euripides. Die Orestie (1. Teil: Elektra)
  Vorlage: Orestes (Tragödie, altgriechisch)
  Übersetzung: Raoul Schrott
  Bearbeitung (Wort): Michael Farin
  
  Komposition: Franz Hautzinger
  
  
  Dramaturgie: Christine Grimm
  
  Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Susanne Beyer
  Regieassistenz: Johanna Tirnthal
    Regie: Michael Farin
    
- Weitere Mitwirkende- Sprecher/Sprecherin - Rolle/Funktion - Melika Foroutan - Elektra - Michael Rotschopf - Orestes - Corinna Harfouch - Klytaimnestra - Ulrich Noethen - Lehrmeister - Patrick Güldenberg - Pylades - Bernhard Schütz - Kastor - Alexandra Marisa Wilcke - Chor - Hansa Czypionka - Bauer - Ulrich Lipka - An- und Absage 
    Raoul Schrott: „Ich kenne keine besseren Stücke als die des Euripides, mit ihrer perfekten Mechanik im Kreislauf eines Geschehens, bei dem das Tragische ins Komödiantische und wieder zurück kippt, in einem Zirkel, bei dem das Leben ein Theater, das Existentielle ein Drama und das Theater ein Leben ist, bei dem sich jede Figur vom Positiven ins Negative verkehrt und umgekehrt, als Produkt eines Schreibens, das – anders als bei Aischylos und Sophokles – erstmals in Griechenland, und damit in unserer Kulturgeschichte, das Individuum wahrnimmt in all der Brüchigkeit wie der Neuheit seiner Rollen, in einem Geist, der das Theater als Gerichtsverhandlung vor einem Publikum sieht, Kläger und Verteidiger vor dem Chor der öffentlichen Meinung, die Götter als Jury und Richter, aber auch als Täter und Anstifter, da sie für Euripides ebenso fraglich geworden sind, wie der jetzt im 5. Jahrhundert v.u.Z. erstmals einzeln auftretende Mensch, der sich von seiner Identität im Kollektiv abzusetzen beginnt, ohne noch zu wissen, wer er wirklich ist oder sein kann, ein Ablösungsprozess, den Euripides wieder und wieder thematisiert und der so archetypisch ist, dass er auf uns modern wirken kann.“
    
     Weitere Informationen
    Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler, Komparatist, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Literaturpreise, u.a. für seine Neuübertragung der „Ilias“, „Hesiod“, „Theogonie“, „Gilgamesh Epos“ u.v.m. Nach seinen Texten entstanden viele Hörspiele. Zuletzt die Reihe „Erste Erde Epos“ für den BR. Schrott war persönlicher Sekretär des Surrealisten Philippe Soupault.
    

Produktions- und Sendedaten
- Deutschlandfunk Kultur (Deutschlandradio) 2021
- Erstsendung: 21.03.2021 | Deutschlandfunk Kultur | 18:30 Uhr | 87'57
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Hörverlag 2022 (März)
Auszeichnungen
- hr2-Hörbuchbestenliste Mai 2022 (1. Platz)
Rezensionen (Auswahl)
- Gustav Seibt: Götter hassen Extremismus. In: Süddeutsche Zeitung vom 19.03.2021. S. 11.
- Irene Bazinger: Nach dem Krieg. Runter vom hohen Deklamationsross: Ein neues Hörspiel bringt uns die "Orestie" beängstigend nah. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.04.2022. S. 12 (zur CD-Edition).
- Florian Welle: Kämpferinnen. Hörbuchkolumne. Frauen erzählen, was sie stark und was sie schwach macht. In: Süddeutsche Zeitung vom 02.06.2022. S. 14.