Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Annie Ernaux
Die Scham
Vorlage: La honte (Roman, französisch)
Übersetzung: Sonja Finck
Bearbeitung (Wort): Stefanie Hoster
Komposition: Philippe Gordiani
Bearbeitung (Musik): Andra Joeckle
Technische Realisierung: Jean Szymczak
Regieassistenz: Gerald Michel, Susann Schütz
Regie: Stefanie Hoster
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Andrea Schieffer Ernaux / Reflektion Jördis Trauer Das Kind Clarisse Cossais Überschriften Lily Kottkamp Ein Kind
Ernaux seziert das bedrückende Gefühl der Scham an sich selbst. Sie erinnert sich an eine verstörende Episode ihrer Kindheit und an eine Vergangenheit, die nicht vergehen will. Ein soziologisch eindringliches Hörspiel nach Annie Ernaux.
Juni 1952. Annie Ernaux ist zwölf Jahre alt. An einem Sonntagnachmittag geschieht etwas Entsetzliches: Ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen?
Je tiefer Annie in dieses entscheidende Jahr eintaucht, umso deutlicher wird ihr die Spannung, in der die Eltern lebten, zwischen dem Wunsch nach sozialem Aufstieg und dem demütigenden Rückfall in die alten Verhältnisse. Und auch Annies Zerrissenheit gewinnt an Kontur, ihr immer wieder schmerzhaftes Bemühen, dem Einfluss einer religiösen Erziehung zu entrinnen und der bohrenden Sehnsucht nach Aufbruch und einem besseren Leben zu folgen.
Weitere Informationen
Annie Ernaux, geb. 1940, französische Schriftstellerin. Sie bezeichnet sich als „Ethnologin ihrer selbst“ und ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart.
Produktions- und Sendedaten
- Deutschlandradio 2021
- Erstsendung: 13.06.2021 | Deutschlandfunk Kultur | 18:30 Uhr | 81'47
Rezensionen (Auswahl)
- Heike Hupertz: Sprachmagische Vorstellungen. In: epd medien Nr. 26. 02.07.2021. S. 31.